Was versteckt sich hinter den abstrakten Berufsbezeichnungen »Kaufmann im Einzelhandel« oder »Zerspanungsmechaniker«? Etwa 150 Schülerinnen und Schüler der Anne-Frank-Gesamtschule haben sich diese Frage selbst beantwortet.
Am Mittwoch, den 9. Oktober 2019 hat bei uns an der Schule der Berufsparcour stattgefunden. An dieser berufsorientierenden Maßnahme nahmen alle Schülerinnen und Schüler des 8. Jahrgangs teil. In Form einer „Stationenrallye“ durchliefen jeweils 2 Klassen gleichzeitig die im Forum der Schule aufgebauten 21 Stationen. Beim Berufsparcours nahmen zum ersten Mal drei Unternehmen der Region (Miele, Teckentrup und Lidl) teil, die den Jugendlichen die Möglichkeit ermöglichten, Berufe praktisch zu testen und dadurch direkte Chancen für einen Praktikumsplatz zu bekommen.
Die Wahl und Reihenfolge der Stationen war den Schülern und Schülerinnen dabei freigestellt. Sie bekamen allerdings die Aufgabe, möglichst viele Stationen auszuprobieren und die Ergebnisse zu dokumentieren. Die Schüler und Schülerinnen können sich in ihren Fähigkeiten und Fertigkeiten testen, hinterfragen oder auch positiv bestätigen (lassen).
Über das praktische Ausprobieren bietet der Berufsparcour den Schülern und Schülerinnen die einmalige Gelegenheit, in relativ kurzer Zeit einen vielschichtigen Eindruck über die unterschiedlichen Anforderungen von Berufsfeldern und konkreten Berufen zu gewinnen, und dient als ein niederschwelliger Einstieg in die Auseinandersetzung mit dem Thema „Lebensplanung und Berufsorientierung“.
Der Arbeitskreis „Europa“ bittet um Teilnahme an zwei europäischen Wettbewerben.
3. Was ist Nachhaltigkeit für dich? – Nachhaltigkeitsprojekte gesucht!
Das Projekt verfolgt das Ziel, Kinder und Jugendliche dazu zu bringen, sich mit dem Thema Nachhaltigkeit weiter auseinanderzusetzen, selbst aktiv zu werden und eigenes Handeln zu reflektieren, um nicht nur für Nachhaltigkeit durch Demonstrationen für beispielsweise „Fridays for Future“ auf die Straßen zu gehen.
Hinzu kommen die nachhaltigen Projekte, die dadurch ins Leben gerufen werden, wodurch das Thema in der Öffentlichkeit weiter in den Vordergrund gerückt wird.
Die GTSVK entscheidet hier nach den Kriterien Nachhaltigkeit, Reichweite, Kreativität und Umsetzung, welche Klasse das Preisgeld, ein Kino Besuch oder ein Lasertag Ausflug, erhält.
Projektbeispiele könnten ein Konzept für die Müllreduktion in Schulen oder das Design eines nachhaltigen Produkts sein.
Meldet euch mit euren Klassen, Kleingruppen oder AGs mit einem Nachhaltigkeitsprojekt bei der GTSVK – der Gütersloher Schülervertretungskooperative.
Bis zum 30.11.19 muss eine Projektentwicklung, die Umsetzung sowie die Dokumentation an
sv-kooperative-gt@gmx.de gesendet werden. Sobald eure Teilnahme feststeht, meldet euch bitte bei Pia Görlich (eine Rückmeldung in der ersten Woche nach den Ferien wäre großartig).
Das beste Projekt wird von der GTSVK ausgewählt und mit einem Preis belohnt.
Beispiele für Projektthemen sind: Handysammelaktion, Mobilität mit dem Fahrrad, „Konsumdetektive“, Trinkwasserstation ohne Plastik, Fair Trade an unserer Schule
Bei Fragen wendet euch an die SV oder an ShwN, UlrN oder GörP
Unter folgendem Link stellt die GTSVK „Was ist Nachhaltigkeit für dich?“ in einem Video vor.
Von links: Thore Brandau (Schüler), Helen Knufinke (Schülerin), Dr. Burghard Lehmann (Osthushenrich-Stiftung), Lothar Pieper (Abitur und wie weiter), Anna Kötter (Schülerin), Katrin Bokeloh (Oberstufenkoordinatorin), Jan Rüter (Schulleiter), Carola Behr (Volksbank BI-GT) und Dagmar Klein (Berufsorientierung AFS).
Immer mehr Möglichkeiten bieten sich Schülern nach dem
Abitur. Die Wahl wird dadurch oft zur Qual und die Entscheidung für einen
beruflichen Weg ins Berufsleben schieben viele vor sich her, da erst mal der
schulische Abschluss im Fokus steht.
Seit nunmehr 10 Jahren arbeiten die Anne-Frank-Schule und
dimension 21 daran, dass Schülerinnen und Schüler der Oberstufe ihre berufliche
Orientierung frühzeitig beginnen und begleiten sie auf diesem Weg.
Das Projekt „Abitur – und wie weiter?“ absolvierten auch in diesem Jahr alle 90 Schüler der Einführungsphase. In kleinen Gruppen, angeleitet durch erfahrene Trainer, arbeiteten die angehenden Abiturienten daran, ihre Ziele und Wertvorstellungen zu erkennen und daraus berufliche Interessen abzuleiten. Dabei steht die Entwicklung einer Eigenverantwortung im Zentrum der Veranstaltung.
Die Schülerinnen Anna Kötter und Helen Knufinke und der Schüler Thore Brandau äußerten sich zu dem hohen Nutzen der Berufsorientierung: Anna Kötter erinnerte sich an ihren Traum, Tänzerin zu werden, den sie nun in Dänemark vor Aufnahme eines Philosophiestudiums umsetzen will. Wie ihre Mitschülerin Helen Knufinke setzte sie sich mit Berufsbildern auseinander und plante die nächsten Schritte auf dem Weg ins Berufsleben.
Helen gefiel besonders die Rückmeldung der Mitschüler, die ihr einen differenzierten Blick auf sich selbst gaben. Die Ergebnisse des Trainings bereichern ihrer Meinung nach auch die im Schulpraktikum gemachten Erfahrungen.
Am Ende des Trainings erhielt jeder Schüler eine ausführliche individuelle Rückmeldung durch seinen Trainer. Das war für Thore Brandau besonders wichtig. „Ich konnte ganz individuell meine nächsten Schritte planen.“
Berufsorientierung genießt in der AFS hohe Priorität, fünf Mal erhielt sie das Siegel als „Berufswahlfreundliche Schule“. Das Training „Abitur- und wie weiter?“ wird durch das Engagement regionaler Sponsoren ermöglicht. „Eine sinnvolle Investition in die Zukunft“, sind sich Carola Behr von der Volksbank Bielefeld-Gütersloh und Dr. Burghard Lehmann von der Osthushenrich-Stiftung sicher, die ebenso wie die Initiative Auslandszeit und die Stadt Gütersloh das Projekt fördern.
Artikel: Dagmar Klein (AFS) und Fabian Flöper (AFS). Fotos: Fabian Flöper (AFS).
Die Veranstaltungsreihe „Wissenschaft trifft Schule“ geht in die zweite Runde.
Wieder mit spannenden und interessanten Vorträgen.
Die Veranstaltungen im Überblick:
Die Täter von Auschwitz
Mo. 11.11.2019 19:00 – 20:30 Uhr
Dozent: Roland Vossebrecker
“Auschwitz, das Stammlager, war eine kleine Stadt. Es war eine kleine Stadt mit seinem Klatsch und Tratsch. (…) Es gab eine Kantine, es gab ein Kino, es gab ein Theater mit regelmäßigen Vorführungen. Es gab einen Sportverein, in dem ich auch war. Es war Jubel, Trubel, Heiterkeit. Wie eine Kleinstadt.” (SS-Mann Oskar Gröning)
Zwischen dem Frühjahr 1940 und Januar 1945 versahen etwa 7.000 SS-Männer und etwa 200 Frauen Dienst im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz als Kommandanten, Lagerführer, Ärzte, Blockführer oder Wachleute. Viele weitere Menschen waren z. B. als Eisenbahner, als Wissenschaftler oder Zivilarbeiter in das “System Auschwitz” eingebunden. Sie alle leisteten ihren Beitrag zum Funktionieren dieses Systems und beteiligten sich dadurch unmittelbar oder indirekt an der Misshandlung, Versklavung, Ausbeutung und industriellen Ermordung von Millionen von Menschen.
Wer waren diese Täter?
Was für ein gesellschaftliches Leben führten sie in Auschwitz?
Welche Handlungsspielräume hatten sie?
Wie rechtfertigten sie ihr Tun?
Und:
Was hat das heute mit uns zu tun?
Der Vortrag wird diesen Fragen mit ausgewählten Täterbiographien und vielen Originalzitaten nachspüren.
Der Stern von Bethlehem – Vision oder Realität?
Mo. 09.12.2019 19:00 – 20:30 Uhr
Dozent: Prof. Dr. Wolfram Winnenburg
In wenigen Tagen feiern wir wieder das Weihnachtsfest, die Geburt Christi. Aus dem Matthäus-Evangelium entnehmen wir die Überlieferung von einem geheimnisvollen Stern, der den Weisen aus dem Morgenland den Weg nach Bethlehem zur Geburtsstätte Jesu gewiesen haben soll. Sterne sind für Astronomen Gegenstand ihrer Forschung. Es ist daher naheliegend, neben der religiösen Bedeutung des geheimnisvollen Sterns – heute bekannt als Stern von Bethlehem, Stern der Weisen oder einfach Weihnachtsstern – auch astronomische Zusammenhänge zu bedenken.
Evangelium und Astronomie in Übereinstimmung bringen zu wollen, ist für viele Theologen eher eine intellektuelle Spielerei als ein Forschungsvorhaben, insbesondere deshalb, weil die Erscheinung am Himmel von ihnen nicht als physischer, sondern als geistiger Leitstern verstanden wird.
Spricht man dem Stern von Bethlehem nicht von vornherein jeglichen historischen Kontext ab, so seien folgende Fragen erlaubt: Gab es diesen Stern von Bethlehem wirklich, welche astronomische Erscheinung verbirgt sich dahinter und erfüllte er tatsächlich seine Funktion als Wegweiser? Oder ist das Ganze doch nur eine fromme Legende bzw. eine Erfindung orientalischer Sterndeuter?
Philosophinnen
Mo. 10.02.2020 19:00 – 20:30 Uhr
Dozentin: Dr. Andrea Reichenberger
Es gibt sie durchaus: Bücher von und Bücher über Philosophinnen. So schrieb 1740 Émilie Du Châtelet ein Buch über die Grundlagen der Naturphilosophie oder Christine Ladd-Franklin 1883 eine Algebra der Logik. Im Jahre 1775 erschien von Adem Friedrich Böhmen eine Geschichte berühmter Frauenzimmer. Fast hundert Jahre zuvor, 1690, hatte Gilles Ménage seine Historia mulierum philosopharum veröffentlicht, ein historisches Lexikon zu 65 Philosophinnen aus beinahe über 2500 Jahre (2019 bei Meiner in lat.-dt. neu aufgelegt). Der Pariser Intellektuelle Ménage sprach sich für die Berufung von Frauen in die Académie française aus und begründete dies mit dem Argument, dass Frauen durch ihre Beiträge die Wissenschaft und Philosophie enorm bereichert hätten. Wiewohl inzwischen zahlreiche Studien zu Werk und Wirken von Philosophinnen vorliegen, von Überblicksdarstellungen bis hin zu Einzelanalysen, bleiben ihre Namen bis heute in Lexika und Einführungen unerwähnt. Kein Wort von ihnen im Philosophieunterricht an Schulen, keine Beachtung in universitärer Forschung und Lehre – von wenigen Ausnahmen abgesehen. Als hätte es Philosophinnen nie gegeben.
In der Veranstaltung geht es darum, auf dieses vergessene Kulturerbe aufmerksam zu machen. Dabei geht es um mehr und um anderes als darum, eine Namensliste vorzustellen. Anhand ausgewählter Beispiele soll die Bedeutung dieser Denkerinnen herausgestellt werden. Von Elisabeth von Böhmens messerscharfer Kritik am Cartesischen Leib-Seele-Problem und Émilie Du Châtelets Kritik an Newton und Leibniz über Ilse Rosenthal-Schneiders neo-
kantianischer Interpretation der Einstein‘schen Relativitätstheorie und Agnes Maxseins Deutung des Apriori bis hin zu Bertha von Suttners Friedensphilosophie. Wer waren diese Frauen? Und warum sind sie nicht in gleicher Weise wie Descartes, Leibniz, Newton oder Kant in die Geschichte eingegangen, obwohl sie Geschichte schrieben?
Was ist ein Mann? Was ist eine Frau?
Mi. 11.03.2020 19:00 – 20:30 Uhr
Dozent: Dr. Björn Vedder
Was ist ein Mann? Was ist eine Frau? Wir wissen, dass unser Geschlecht nicht nur eine Frage der Biologie ist, also der körperlichen Fakten, sondern auch der Kultur, die festlegt, was als männlich und was als weiblich gilt und damit bestimmte Werte, Vorurteile und Funktionen verbindet. Diese kulturellen Zuschreibungen des Geschlechts wollen wir uns anschauen? Wie verhalten sie sich zu den biologischen? Ist nicht alles Kulturelle nur eine Sache der Vereinbarung? Ist die Unterscheidung zwischen Mann und Frau mithin beliebig? Welche Formen des Zusammenlebens und der Politik sind mit den geschlechtlichen Stereotypen verbunden? Gibt es, um nur ein Bespiel zu nennen, neben der vielbeschworenen Brüderlichkeit aller Menschen nicht auch eine Schwesterlichkeit?