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6. Individuelle und inklusive Lernwege: Fördern und Fordern

Um den unterschiedlichen Lernvoraussetzungen und Lernmöglichkeiten der Schülerinnen und Schüler gerecht zu werden, werden sie ab Jahrgangsstufe 7 in einigen Fächern Kursen unterschiedlicher Niveaus zugeordnet und haben darüber hinaus im Wahlpflichtbereich die Möglichkeit unterschiedliche Schwerpunkte zu wählen. (s. Kap. 5.2.1./5.2.2.). Außerdem bereiten wir Angebote im Anforderungsniveau in Bezug auf Lernzugänge, Lernumgebungen und Anzahl der Aufgaben unterschiedlich auf (s. bes. Schulprogramm Kap. 5.1.1).

Darüber hinaus gibt es einzelne Bereiche, die noch näher ausgeführt werden sollen.

6.1. Inklusion

Seit der Verabschiedung der UN-Behindertenrechtskonvention im Jahr 2006 und ihrer Ratifizierung durch den deutschen Bundestag 2009 orientiert sich die Bildungspolitik des Landes NRW Schritt für Schritt an der Leitidee „Inklusion“. Auch die AFS nimmt alle damit verbundenen Herausforderungen an, orientiert sich an der Leitidee und nähert sich in ihrem Schulentwicklungsprozess langsam, aber immer weiter daran an.

 

Die AFS befindet sich seit 2013/14 auf dem Weg zu einer inklusiven Schule. Auch in all den Jahren davor haben wir viele Erfahrungen mit dem KoKoG im Umgang mit Schülerinnen und Schülern mit erhöhtem Unterstützungsbedarf sammeln können. Sie waren schon immer Bestandteil unseres schulischen Alltags. Im Schuljahr 2012/13 richteten wir eine integrative Lerngruppe ein. Zuvor blicken wir auf über sechs Jahre Erfahrungen mit dem KoKoG in GT zurück. Im Schuljahr 2013/14 wurden wir Schule des „Gemeinsamen Lernens“. Bereits 2018/19 besuchen uns weit mehr als 50 Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarfen in den Jahrgängen 5-10.

 

Die Anne-Frank-Schule ist Vorreiterschule im Rahmen des 2015/16 von der Bezirksregierung Detmold initiierten Aufrufs an Schulen. Ende des Schuljahres 2021/22 ist die Rolle als Vorreiterschule verlängert worden und in der Aufsicht von Petra Hakenberg (Bezirksregierung Detmold). Damit verbunden bieten wir:

  • Hospitationsangebote für andere Schulen mit anschließendem Austausch im Lernzentrum AFS, mittlerweile Lernbüro plus.
  • Angebote von Workshops und Vorträgen zum Thema Inklusive Schulentwicklung durch die didaktische Leitung der AFS wie auch Moderationen um Thema Inklusion, Binnendifferenzierung, Heterogenität, Lernen in Vielfalt in Kooperation mit dem Kompetenzteam Gütersloh oder dem Schulamt Gütersloh, Fachberatung Inklusion.
  • Ausarbeitung eines schuleigenen Erziehungskonzeptes und Mitarbeit zur konzeptionellen Entwicklung inklusiver Schulentwicklung.

 

Unsere Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf setzen sich hauptsächlich aus den Bereichen Lernen (L), Sprache (SQ) und Emotionale und soziale Entwicklung (ESE) zusammen. Aber auch Schülerinnen und Schüler mit den Förderschwerpunkten Geistige Entwicklung (GE), Körperliche und motorische Entwicklung (KME) und Hören und Kommunikation (HK) werden bei uns sonderpädagogisch gefördert, teilweise mit Unterstützung externer Lehrerinnen für Sonderpädagogik mit den jeweiligen Förderschwerpunkten.

Wichtige Voraussetzungen und zugleich Herausforderung eines erfolgreichen Umgangs mit Heterogenität in Lerngruppen sehen wir in der Kooperation und dem Vorhandensein von Teamstrukturen.  Unter Kooperation wird hier, „die bewusste, von allen Beteiligten verantwortete, zielgerichtete, gleichwertige und konkurrenzarme Zusammenarbeit in allen Bereichen der Schule“ (Wachtel/ Wittrock 1990, 264) verstanden.

 

Der Einsatz von Lehrkräften, Lehrkräften für Sonderpädagogik, der MPT-Kräfte, Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen, Integrationshelferinnen und -helfern und anderen pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist abhängig vom festgelegten sonderpädagogischen Förderbedarf des jeweiligen Förderschwerpunktes betreffender Schülerinnen und Schüler. Die Stundenpläne der Lehrerinnen für Sonderpädagogik und der MPT-Kräfte sind individuell auf die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler und ihre Bedarfe abgestimmt. Im Schuljahr können diese immer wieder bedarfsorientiert angepasst und in den jeweiligen Teams abgestimmt werden.

In Absprache mit Klassenlehrerinnen und Klassenlehrern der Jahrgänge regeln die Teams gemeinsam ihren Einsatz und ihre Aufgaben. Die jeweils zuständigen Lehrerinnen für Sonderpädagogik und die MPT-Kräfte in den Jahrgängen sorgen für die Information der Fachlehrerinnen und Fachlehrer der Klasse über z.B. Nachteilsausgleiche (von der Schulleitung und den Eltern beantragt) für das entsprechende Kind, erstellen Förderpläne und schreiben diese fort.

Im Rahmen schulisch relevanter Gremien und Arbeitskreise sind die Lehrerinnen für Sonderpädagogik und die MPT-Kräfte sowohl in der Steuergruppe als auch in die Schulpflegschaft und andere Arbeitsgruppen aktiv eingebunden. Zudem verfügen sie über eine eigene Fachschaft.

Eine Zusammenarbeit zwischen den Regelschullehrerinnen und -lehrern und auch anderen Professionen (Schulsozialarbeit, Beratungslehrerinnen, Schulleitungsmitgliedern, externen Fachkräften…) ist unabdingbar, um den vielfältigen Anforderungen gerecht werden zu können. Damit genügend Raum und Zeit für einen Austausch möglich wird, bedarf es schulorganisatorischer Strukturen. Pro Woche sind für die Klassenleitungsteams der GU-Klassen (GU = Gemeinsamer Unterricht) für Planung, Reflexion und Austausch möglichst eine fest im Stundenplan verankerte Teamstunde ausgewiesen. Gegebenenfalls soll daran auch die Integrationshelferin bzw. der Integrationshelfer teilnehmen.

Die regelmäßige Kommunikation zwischen allen Fachkolleginnen und -kollegen der Lerngruppe sowie anderer pädagogischer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist sinnvoll und eine Gelingensbedingung für kooperatives Arbeiten. Unabhängig davon haben die Lehrerinnen für Sonderpädagogik und die MPT-Kräfte Beratungsstunden in ihren Plänen vorgesehen, die bei Bedarf für pädagogische Gespräche über die Klassensituation und einzelne Schülerinnen und Schüler mit einzelnen oder allen in der Lerngruppe arbeitenden Lehrerinnen und Lehrern sowie pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern genutzt werden. Auf den regelmäßig stattfindenden Jahrgangsteamsitzungen sind die im Jahrgang eingesetzten Lehrerinnen für Sonderpädagogik und die MPT-Kräfte zugegen. Auch diese Termine werden genutzt, um mit Klassen- und Fachlehrerinnen und -lehrern in den Austausch zu kommen.

Die Zusammenarbeit von Regelschullehrerinnen und -lehrern und sonderschulpädagogischen Lehrkräften im Unterricht erfordert einen ständigen Prozess der Auseinandersetzung. Damit ein positives Arbeitsklima und Zufriedenheit gewahrt bleiben, ist bei uns in einem gemeinsamen Arbeitsprozess die Aufgaben- und Rollenverteilung geklärt und aufgelistet. Auf dieser Grundlage erfolgt für unsere Schule die Rollenklärung und Verteilung der Aufgaben in den jeweiligen Teams in einem kollegial abgesprochenen, aber nicht beliebigen oder zufälligen Aushandlungsprozess.

Wir sind bestrebt, unsere Unterrichtsplanung und -gestaltung an zentralen Prinzipien der Individualisierung und inneren Differenzierung auszurichten und zugleich eine bewusste Herstellung von Gemeinsamkeit im Blick zu behalten. Entdeckendes Lernen, Handlungsorientierung sowie Lebensweltbezug bilden für uns eine wichtige Orientierung unserer Unterrichtsplanung. Unterstützend wirken v.a. auch unser Methodencurriculum, die kooperativen Lernformen, das Lernbüro Plus, Sozialtraining und Klassenrat, Projektorientiertes Lernen, Berufsorientierende Beratung und Unterstützung, Lebenspraktischer Unterricht u.ä.

 

 

Gemeinsame Entwicklungsaufgaben des GU-Klassenleitungsteams und der sonderschulpädagogischen Lehrkräfte umfassen:

  • enge Kooperationsbereitschaft, Teamarbeit, Gleichbehandlung und Wertschätzung untereinander, Unterstützen und Zuarbeiten,
  • Erstellung und Beschaffung von Materialien (für den Unterricht/ zur Differenzierung/ zur Förderung),
  • Erstellung differenzierter Lernpfade in den Fächern Deutsch, Mathe, Englisch,
  • lernbegleitende Diagnostik,
  • Erstellung von Förderplänen und Zeugnissen,
  • Planung und Durchführung von Beratungsgesprächen mit Eltern und Schüler/innen,
  • Begleitung und Ausrichtung von Elternabenden,
  • Begleitung von Eltern und Schülerinnen und Schülern in unterschiedlichen Entwicklungsprozessen,
  • Aufzeigen und Vernetzen unterstützender Maßnahmen im außerschulischen Bereich.

 

Um individuelle Lernausgangslagen der Schülerinnen und Schüler besser einschätzen und bereits im Schuleingang berücksichtigen zu können, arbeiten wir an einer verbesserten Zusammenarbeit mit Grundschulen in Bezug auf deren Übergabe von Lernentwicklungsberichten, Förderplänen, fachliche Sprach- und Lernstandserhebungen oder Förderprognosen. Dies würde uns als weiterführende Schule eine lernprozessbegleitende Diagnostik sehr erleichtern.

Selbstverständlich stehen alle Veranstaltungen und Aktivitäten unserer Schule auch den Kindern mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf offen. Wenn es notwendig ist, wird eine Schülerbegleitung zum Mensaessen und/oder zu den Angeboten sichergestellt (Schüler-Tandem).

Neben der Teilnahme an schulinternen Lehrerfortbildungen nehmen die Lehrkräfte weitere Angebote wahr. Es gibt aktive Mitarbeit in Arbeitskreisen, inner- wie außerschulisch.

 

Beispielhaft seien genannt:

  • Die DL ist Moderatorin und Mitglied im Arbeitskreis „Inklusion“ im Kompetenzteam GT, Fachberatung Inklusion (IFA),
  • Mitglied im „Austauschforum“ Bezirksregierung Detmold,
  • Fachtagungen von z.B. VBE u.a. Anbietern wie KT GT,
  • Dienstbesprechungen des Schulamtes,
  • Fortbildungen des Verbandes der Sonderpädagogik,
  • Angebote der Universität Bielefeld, Fakultät Erziehungswissenschaft (z.B. Schulprojekt „BiFoKi“).

 

Kooperationen und Austauschtreffen in multiprofessionellen Teams dienen der Beratung und gemeinsamen Problemlösungsfindungen. Zu den außerschulischen Partnern gehören Schulsozialarbeit wie auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bildungs- und Schulberatung des Kreises Gütersloh, aber auch ortsnah angesiedelte Jugend- und Familien-Therapeuten, Ärzte, Psychologen wie auch das Jugendamt, die Bundesagentur für Arbeit oder der außerschulische Partner ash.

6.2.           Sprachsensible Schulentwicklung mit BiSS

 

Die Anne-Frank-Schule ist seit dem Schuljahr 2021/22 BiSS-Transfer Schule und wird von der BiSS-Akademie NRW begleitet und unterstützt, eine sprachsensible Schulentwicklung zu vollziehen. Dabei werden schrittweise Elemente einer durchgängigen sprachlichen Bildung an unserer Schule eingeführt und systematisch in den Curricula verankert. Das Leitziel unserer Arbeit ist die Implementierung des sprachsensiblen Unterrichts in allen Fächern und der Ausbau von Rechtschreibförderung (ReLv) und DaZ-Förderung in der Lernbüroarbeit.

Zurzeit sind wir dabei, einen fächerübergreifenden Lesefächer nach Leisen zur selbständigen Erarbeitung von Sachtexten in den verschiedenen Fächern zu erproben.

Parallel zu der Lernbüroarbeit findet einmal in der Woche die DaZ-Förderung statt. Die Zielgruppe dieser Förderung sind zum einen die Neuzugewanderten, die die Erstförderung (Sprachförderung für Neuzugewanderte) nach zwei Jahren verlassen und zum anderen Kinder mit Migrationshintergrund, die noch Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache haben. Die Arbeit in der DaZ-Förderung richtet sich nach dem DaZ-Curriculum und gilt als Unterstützung der Arbeit in der Fachstunde Deutsch.

Ein spezielles Programm für Rechtschreibung und Leseverstehen (ReLv) gibt es in den Jahrgängen 5-10. Bei diesem Konzept, das auch in vielen Gütersloher Grundschulen umgesetzt wird, erforschen die Lernenden Strategien (Schwingen, Verlängern, Ableiten, Merken, Zerlegen), mit denen sie die korrekte Schreibweise deutscher Wörter ermitteln können.

Um den Lernstand in den Bereichen DaZ und LRS zu erfassen, durchlaufen alle Schülerinnen und Schüler zu Beginn der Klasse 5 einen diagnostischen Sprachstands- und Lesetest. Kinder, bei denen in diesem Verfahren eine Lese-Rechtschreib-Schwäche diagnostiziert wird, werden zusätzlich in allen Jahrgängen in den sogenannten LRS-Kursen durchgängig gefördert. Der Erfolg der Förderung wird durch die Diagnosetests des ReLv-Verlags jeweils zu Beginn und am Ende jedes Schuljahres evaluiert.

Von großer Bedeutung für die Leseförderung ist die Mediothek unserer Schule. Hier stehen die Bereiche „Lernen“ und „Freizeit“ gleichwertig nebeneinander. Während der Unterrichtszeiten ist die Mediothek als Ort für das selbstständige Lernen geöffnet, in Pausen steht sie den Schülerinnen und Schülern mit Mediotheksausweisen zum Lesen, Spielen oder Ausruhen zur Verfügung. Im Medienbestand befinden sich Sachliteratur, Kinder- und Jugendromane, DVDs, Hörbücher, Musik-CDs, Zeitschriften und Spiele. Außerdem stehen mehrere Lektüre-Klassen-sätze zur Verfügung.

An den sechs PCs kann eine Internet-Recherche betrieben werden. Durch die vielfältigen Aktionen und Veranstaltungen wie u.a.  Autorenlesungen, Vorlesewettbewerbe, Schreibwettbewerbe wird die immer notwendiger werdende Leseförderung an der Schule unterstützt.

Schülerinnen und Schülern, die Freude am Schreiben haben, bietet sich zudem die Möglichkeit in der Redaktion der Schülerzeitung „Virus“ mitzuarbeiten, die seit 1987 regelmäßig dreimal jährlich erscheint.

6.3.           Sprachförderung für Neuzugewanderte

An unserer Schule haben wir aktuell drei Sprachfördergruppen für neu zugewanderte Kinder mit ca. 50 Schülerinnen und Schüler. Einige dieser Kinder haben geringe bzw. keine Vorkenntnisse der deutschen Sprache. Die Sprachförderung findet parallel zum Regelunterricht statt und umfasst ca. 12 Wochenstunden.

Um diese Schülerinnen und Schüler besonders intensiv zu fördern, führen wir noch zusätzlich zwei außerunterrichtliche Maßnahmen durch.

Die erste Maßnahme findet im Rahmen der Zusammenarbeit zwischen den Sprachförderlehrerinnen und der Schulmediothek statt und besteht aus einem Lesepatenprojekt, in dem die Leseförderung der Zweitsprache Deutsch im Fokus steht. Die Zielgruppe sind leseschwache Neuzugewanderte im 5., 6. und 7. Schuljahr und das Ziel der Maßnahme ist es, das Interesse der Schülerinnen und Schüler für das Lesen zu erwecken und ihre Lesekompetenz zu fördern.

Die zweite Maßnahme ist das Sprachcafé, das in Zusammenarbeit mit den Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern unserer Schule in den Räumen unserer Teestube stattfindet.

Die Schülerinnen und Schüler treffen sich mit Paten an einem Nachmittag in der Woche, um Themen zu besprechen, Spiele zu spielen und Unternehmungen durchzuführen. Als ehrenamtliche Paten wirken Mitschülerinnen und Mitschüler, sowie Eltern bzw. Großeltern mit.

Das Sprachcafé hat das Ziel, Sprechhindernisse bzw. Sprechhemmungen abzubauen sowie sprachliche, soziale und persönliche Kompetenzen zu fördern. Es bietet den neu zugewanderten Schülerinnen und Schülern Gelegenheit, soziale Kontakte mit anderen zu knüpfen und Freundschaften zu schließen.

Durch die Anwendung von Sprache in unterschiedlichen Situationen wie Rollenspielen, Sprachspielen und durch unterschiedliche Aktivitäten wie Basteln, Backen und Kochen wird im Sprachcafé im Unterricht Erlerntes in der praktischen Kommunikation angewendet. Zudem werden kurze Exkursionen zu Bildungs-, Freizeit-, Kultur- und anderen Einrichtungen in der Stadt durchgeführt.

6.4.           Förderung im Fach Mathematik – „Mathe sicher können“ 

Schülerinnen und Schüler, die Schwierigkeiten im Fach Mathematik haben, werden an der AFS in besonderer Weise gefördert. Seit dem Schuljahr 2014/15 erfolgt die Förderung nach dem an der TU Dortmund entwickelten „Mathe sicher können“ – Programm. Ziel dieses Diagnose- und Förderprogramms ist es, fehlende mathematische Basiskompetenzen aufzuarbeiten und schwächeren Schülerinnen und Schülern mathematische Einsichten zu ermöglichen, die ihnen dauerhaft Erfolge im Fach Mathematik bringen sollen.

Um diese Ziele zu verfolgen, stehen geeignete Diagnose- und Fördermaterialien zur Verfügung. So helfen die Diagnoseaufgaben den Lehrerinnen und Lehrern dabei, die Schwierigkeiten ihrer Schülerinnen und Schüler frühzeitig zu erkennen, um sie dann in Kleingruppen gezielt fördern und unterstützen zu können. Zudem bieten die Materialien auch Hintergrundinformationen und Leitfäden zur methodischen und inhaltlichen Gestaltung der Förderstunden.

Für die erfolgreiche Unterstützung der Schülerinnen und Schüler gibt es begleitend zu den Förderheften zwei Materialkoffer. Die darin enthaltenen Materialien helfen den Schülerinnen und Schülern Mathematik anschaulich und praktisch handelnd erlebbar zu machen.

Die Förderung der Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 5 und 6 erfolgt in Kleingruppen und wird von qualifizierten Fachkolleginnen und -kollegen durchgeführt.

6.5.           Stärken fördern

6.5.1.        Die Gauss-Kurse – ein Angebot für mathematisch begabte Schülerinnen und Schüler

Die „Gauss-Kurse“ sind ein besonderes Forderangebot für mathematisch begabte Schülerinnen und Schüler. Ebenso wie Carl Friedrich Gauss, ein berühmter deutscher Mathematik-Professor, von seinem Lehrer besonders gefördert wurde, werden an der AFS Schülerinnen und Schüler, die eine besondere Begabung und ein besonderes Interesse am Fach Mathematik mitbringen, im Gauss-Unterricht gefördert und ihre mathematischen Kompetenzen vertieft.

Am Ende des 1. Halbjahres der 6. Klasse werden Schülerinnen und Schüler, sofern sie gute Leistungen im Fach Mathematik, Motivation und Anstrengungsbereitschaft zeigen und Interesse am Problemlösen haben, von der Mathematiklehrkraft in Absprache mit der Klassenleitung für die Teilnahme empfohlen. Mit Beginn des 2. Halbjahres erhalten die Schülerinnen und Schüler dann wöchentlich eine zusätzliche Mathematikstunde, die bis zum Ende des 10. Schuljahres erteilt wird.

Im Gauss-Unterricht lernen die Schülerinnen und Schüler viele Inhalte, die über den normalen Mathematikunterricht hinausgehen. So beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler beispielsweise damit, geometrische Körper zu bauen, Daten zu entschlüsseln, mathematische Zaubertricks zu entdecken und nehmen regelmäßig an mathematischen Wettbewerben teil. Um Mathematik auch außerhalb der Schule zu erkunden, findet eine Exkursion ins Heinz-Nixdorf-Museum statt.

Die Aufgaben, die in der Gauss-Gruppe gestellt werden, sind zwar häufig etwas schwieriger als normale Aufgaben, machen aber eine Menge Spaß.

Für die erfolgreiche Teilnahme am Gauss-Kurs erhalten die Schülerinnen und Schüler am Ende der 9. und 10. Klasse ein Zertifikat, das sie auch bei Bewerbungen vorlegen können.

6.5.2.        Die Oxford-Kurse – ein bilinguales Angebot

Im bilingualen Unterricht ist die Fremdsprache nicht Unterrichtsgegenstand, sondern Mittel der Verständigung über Themen eines anderen Fachs. So wird an der Anne-Frank-Gesamtschule das Fach Gesellschaftslehre seit Jahren zusätzlich auf Englisch angeboten. Die Fremdsprache Englisch dient als Arbeitssprache, in der Inhalte aus Geschichte, Geographie und Politik thematisiert werden. Damit werden die Schülerinnen und Schüler auf zukünftige Herausforderungen und Anforderungen in unserer globalisierten Welt vorbereitet, in der die englische Sprache eine zentrale Rolle spielt. Dieser bilinguale Fachunterricht ersetzt nicht den GL-Unterricht in deutscher Sprache, sondern er ergänzt ihn.

Schülerinnen und Schüler, die ein besonderes Talent und Interesse an Sprachen mitbringen, können am bilingualen Unterricht teilnehmen und so eine höhere Sprachkompetenz erwerben. Am Ende des 1. Halbjahres der 6. Klasse werden sie, wenn sie recht gute Leistungen erbringen und Konzentrationsfähigkeit sowie Lern- und Leistungsbereitschaft zeigen, von der Englischlehrkraft in Absprache mit der Klassenleitung zur Teilnahme am bilingualen Unterricht eingeladen.

Im 2. Halbjahr erhalten die Schülerinnen und Schüler dann im Rahmen des Forderprogramms der AFS eine zusätzliche Englischstunde, d.h. den sogenannten erweiterten Englischunterricht, in der sie auf den bilingualen Unterricht vorbereitet werden.

Von Klasse 7 bis Klasse 10 nehmen sie eine Stunde pro Woche am bilingualen Unterricht im Fach Gesellschaftslehre teil.

In der Einführungsphase der Oberstufe der AFS haben interessierte Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, neben dem verpflichtenden Englischunterricht, an dem Kurs „European Studies“ teilzunehmen. Sie erarbeiten/ erwerben im projektorientierten Unterricht auf Englisch Grundkenntnisse über die Europäische Union (geschichtliche Entwicklung, Wirtschaft, Politik, Ökologie, Kultur, Vorurteile, Gemeinsamkeiten, Unterschiede …). Dabei kann der Inhalt von den Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmern mitbestimmt werden.

Außerschulische Lernorte bereichern das bilinguale Angebot der AFS. So besuchen bilinguale Kurse einmal im Jahr englischsprachige Theaterstücke im Theater der Stadt Gütersloh ( z.B. Henry the Fifth, The Spaceman, Our House, The Wave). Außerdem finden im Rahmen der bilingualen Kurse der Jahrgänge 7 und 8 Englandfahrten mit Unterbringung in Gastfamilien statt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Kurses „European Studies“ machen eine Exkursion zum Europäischen Parlament in Brüssel.

Mit den Zeugnissen erhalten die Schülerinnen und Schüler des 9., 10. und 11. Jahrgangs ein Zertifikat über die Teilnahme an den bilingualen Kursen, das sie bei Bewerbungen vorlegen können.

6.5.3.        Telc-Sprachzertifikate

Die telc GmbH bietet standardisierte Tests an, die sich nach höchsten internationalen Gütekriterien richten und auf dem Gemeinsamen europäischen Referenzrahmen für Sprachen (GER) des Europarats basieren.

Im Rahmen der Sprachförderung bzw. Aufwertung von Mehrsprachigkeit an unserer Schule und in Kooperation mit der Volkshochschule Gütersloh und der telc GmbH ermöglichen wir besonders sprachlich begabten Schülerinnen und Schüler den Erwerb eines Sprachzertifikates in Englisch, das einerseits ihre Bewerbungsunterlagen aufwertet und bessere Berufschancen bietet und anderseits Schülerinnen und Schüler in ihrer kommunikativen Kompetenz stärkt.

Die Schülerinnen und Schüler des 9. und 10. Schuljahrganges nehmen an dem Prüfungsvorbereitungskurs der telc-AG teil, als Voraussetzung für das Ablegen der Sprachprüfung in den Stufen B1- B2 des GERs.

Für die Schülerinnen und Schüler der Oberstufe bieten wir im Rahmen des Projektkurses English Current Affairs and Telc-Training das Erlangen des Sprachenzertifikates telc English B2·C1 University an.

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