sozial genial

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Wir sind Mitglied der Initiative „sozial genial“ und verfolgen mit unserem Ansatz „Soziales Lernen“ eine im Lernen und in der Schulaktivität verankerte dauerhafte Aktivität, Verantwortung zu übernehmen. Der Sinn besteht eben nicht nur darin, etwas Soziales oder Gemeinnütziges geleistet zu haben, sondern auch darin, für sich selbst, in der Klasse und in der Schule gelernt zu haben, sich einzubringen, Dienste oder Aufgaben verantwortungsvoll zu übernehmen und so sein Umfeld mitzugestalten.

In der Anne-Frank-Schule möchten wir, dass sich die Schüler und Schülerinnen sozial engagieren. Dabei geht es nicht nur um einzelne karitative Projekte oder Spendenaktionen, sondern es geht wesentlich darum, dass sich die Beteiligten mehr mit dem Anliegen identifizieren. In den Angeboten wird daher darauf Wert gelegt, eine Vermittlung von Wissen im Unterricht oder in AGs mit praktischer Umsetzung durch die Schüler und Schülerinnen zu verknüpfen.

Kinder und Jugendliche kommen mit unterschiedlichen Lernvoraussetzungen in die Schule, auch in den späteren Klassen sind die Lernwege der Schüler verschieden. Eine individuelle Förderung jedes Einzelnen ist dadurch notwendig. Damit wächst die Bedeutung der direkten Hilfe von Schülern für Schüler. Nach unserem Verständnis zielt Lernen durch Engagement in der Schule besonders auf:

  • Einsichten für die Notwendigkeit und den Sinn für die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung im Alltag zu gewinnen,
  • Lernen durch Erfahrung und Handeln mit Hilfe gezielter Vorbereitung, Selbstorganisation, Durchführung und Reflexion zu ermöglichen,
  • Persönlichkeitsentwicklung durch Verantwortungsübernahme und Mitwirkung zu fördern, mit anderen zu kooperieren und sich situationsgerecht zu verhalten,
  • Zu gesellschaftlichem Engagement zu motivieren,
  • Erfahrungen zu ermöglichen, wie man das eigene Lebensumfeld sozial, politisch und kulturell beeinflussen und gestalten kann,
  • einen Beitrag für die berufliche Entscheidungsfindung zu leisten.

Wir sind davon überzeugt, dass Gleichaltrige näher am Geschehen, an der Lebenswelt ihrer Freunde sind, als jeder Erwachsene. Im Erziehungsprozess beziehen wir also die Problemlösungskompetenzen der Gleichgesinnten, Gleichaltrigen mit ein. Im Zentrum steht die Befähigung der Jugendlichen, als Experten für ihre eigenen Belange zu handeln. In unseren Projektangeboten übernehmen Schüler etwa Patenschaften für jüngere Mitschüler, helfen anderen beim Lernen, setzen sich als Streitschlichter ein, übernehmen Sanitätsdienste bei Mitschülern oder engagieren sich in einem Seniorenheim. Anhand der Erfahrungen, die sie in diesen Projekten machen, entwickeln sie Werte und Kompetenzen fürs Leben.
Jugendliche lernen von Gleichaltrigen oder Schülern, die wenig älter sind als sie. Sie erfahren, dass ihr eigenes Verhalten eine Wirkung auf Mitschüler hat. In den  Lernprozessen erwerben dabei beide Seiten wichtige Kompetenzen wie etwa Selbstwirksamkeit, Kooperationsfähigkeit, Konfliktfähigkeit oder Perspektivenwechsel.

Wir knüpfen an der Lebenswelt der Schüler an. Dabei spielen Probleme und Fragen, die sie sich im Schulalltag ohnehin stellen: Wie kann ich meiner Freundin helfen, die immer von den anderen geärgert wird? Was können wir tun, wenn wir beobachten, dass sich zwei unserer Mitschüler ständig schlagen? Wie können wir mutwillige Zerstörung von Schulmöbeln verhindern? Eine Beschäftigung mit der Lösung dieser oder ähnlicher Probleme gibt ihnen das Gefühl, ihre Kompetenz als Helfer einzusetzen. Bezeichnend ist, dass in all unseren Angeboten nicht das Individuum mit seinen Verhaltensweisen im Vordergrund steht, sondern die Interaktion zwischen den Beteiligten und die Auswirkungen auf das System Schule. Schüler und Schülerinnen nutzen ihre soziale Kompetenz und reflektieren ihr Handeln. Dazu setzen wir Reflexionsbögen „Meine Sozialkompetenzen“ (Selbst- und Fremdeinschätzung) ein. Das stärkt ihr Vertrauen in die eigene Handlungskompetenz (Selbstwirksamkeit). Schüler lernen und übernehmen im Praxisprojekt Verantwortung für sich und andere. Sie gestalten das soziale Leben in der Schule und lernen den verantwortlichen Umgang miteinander – auch über die Schule hinaus.

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