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Riesiger InfoTruck Metall- und Elektro an der AFS

Der InfoTruck der Metall- und Elektroindustrie stand zwei Tage an der Anne-Frank-Schule.  Ausgestattet mit faszinierender Hightech und Experimentierstationen, wurden Jugendliche und deren Eltern hier über Ausbildungs- und Berufsmöglichkeiten in der Metall- und Elektroindustrie informiert.

Welche Berufe gibt es überhaupt in der Metall- und Elektroindustrie? Womit beschäftigt man sich genau? Wie sieht ein Arbeitsalltag aus? Welche Fähigkeiten, Interessen und Talente muss man haben? Wie sehen meine Möglichkeiten nach einer Ausbildung aus? All diese Fragen beantwortete ein erfahrenes Beraterteam im InfoTruck. Alina S. aus der 8b: „Mir hat es die Augen geöffnet, dass ich nicht nur mit Abitur in der Tasche einen guten Job erreichen kann. Dieses Wissen hat mich motiviert!“

Aber die Jugendlichen konnten auch ganz praktisch den Berufsalltag erfahren, indem sie zum Beispiel unter Anleitung eine computergesteuerte CNC-Fräsmaschine programmierten und selbst etwas herstellten.  Aiham J. (8c) hat das Programm Spaß gemacht: „Es war richtig gut. Am besten hat mir gefallen, dass man praktische Aufgaben machen konnte, die einen auch herausgefordert haben!“
Einen Einblick in die moderne Industrie 4.0 gab auch der Cobot, ein kollaborativ arbeitender Roboter. Fachkräfte arbeiten im Zuge der Digitalisierung in Unternehmen mit ihm im wörtlichen Sinne Hand in Hand. Gemeinsam mit dem Cobot konnten die Jugendlichen unter Zuhilfenahme einer AR-Anwendung ein Zahnradgetriebe zusammenbauen. So erlebten sie, wie Mensch und Roboter als Team funktionieren können. Ein Pneumatik-Modell, ein Stecker-Exponat und ein Elektro-Arbeitsplatz bot weitere Einblicke.

„Es gibt viele attraktive industrielle Ausbildungsberufe und Betriebe im Kreis Gütersloh. Häufig haben Jugendliche aber keine genaue Vorstellung davon, welche Chancen dieser Berufsweg bietet. Dem wollen wir entgegenwirken“, so Burkhard Marcinkowski, Geschäftsführer der Unternehmerverbände für den Kreis Gütersloh.  Und Ida B. aus der 8d bestätigt dies: „Es gab einen klaren Einblick in die Ausbildungsmöglichkeiten im Elektro- und Metallbereich.“

Text: KleD

Fotos: BagC, MueG, FlöF

Projekt Mädchen on Tour 2023-2025

 „Mich danach zu sehnen, alleine zu sein und die Ruhe zu genießen und mich danach zu sehnen, in Kontakt mit anderen zu sein und gleichzeitig Angst davor zu haben, mit Menschen zu reden.“ Sandra Krüger                                

Seit Beginn dieses Schuljahres treffen sich 15 Schülerinnen des Jahrgangs 9 der Janusz-Korczak-Gesamtschule und der Anne-Frank-Gesamtschule wieder regelmäßig in dem Projekt Mädchen on Tour. Das Projekt bietet den Mädchen in einer geschlossenen Gruppe, Freiräume, sich auszuprobieren, neue Freizeitmöglichkeiten kennenzulernen und sich im geschützten Raum auszutauschen.

Insbesondere nach der schweren Coronazeit, mit viel Isolierung und wenig Möglichkeiten, gemeinsam Freizeit zu verbringen, genießen die Mädchen sichtlich die Treffen, die 1x monatlich von den Übergangscoaches Frau Büttner und Frau Müller vom Fachbereich Jugend und Familie organisiert werden.

Nach verschiedenen Freizeitangeboten ist nach den Osterferien eine Wochenendfahrt mit einem Selbstverteidigungstraining und vielen anderen Angeboten geplant. Kreative Aktivitäten, um die eigene künstlerische Seite zu entdecken, stehen ebenfalls auf dem Programm und das Wichtigste steht dabei immer im Vordergrund: Zeit miteinander verbringen, Spaß haben und unvergessliche Erinnerungen schaffen.

Auch die berufliche Orientierung und das Thema Lebensplanung kommen nicht zu kurz. Ein Blick hinter die Kulissen vom Bielefelder Stadttheater oder dem Flughafen in Paderborn gibt Informationen zu außergewöhnlichen Berufsfeldern.

Verantwortlich für Text und Fotos: MueG

Demokratiefest „Generation Germany“ in Berlin – Schüler*innen der AFS on Tour

Demokratiefestival – was soll das denn sein?

Zugegebenermaßen war die Skepsis sehr groß, als Anfang Februar mehrere Schüler*innen der Qualifikationsphase 2 ihre Einladung zum Demokratiefestival in Berlin ihrer Jahrgangsleitung vorlegten und eine Beurlaubung beantragten. Eine kurze Recherche im Internet und ein informativer Anruf konnten alle Zweifel an dieser Veranstaltung beseitigen und es stand fest: Dies ist eine einmalige Gelegenheit für unsere Schülerinnen und Schüler, Demokratie hautnah mitzuerleben und scheinbar unnahbare Politiker*innen hautnah zu erleben. Allerdings hatten unsere Schüler*innen eine Mission: Sie sollten als Botschafter*innen der Anne-Frank-Schule viele Momente der Veranstaltung in Wort und Schrift einfangen und unser Schullogo nicht nur in ihrem Herzen, sondern auch in die Welt tragen 😉

Anbei verschiedene Berichte der Schüler*innen …

Amer
Alexandra 
Nadja
Akadia
Alex
Elisabeth
Maher
Wisam

Aus dem Tagesspiegel:

„Die Vorsitzenden von SPD, CDU, Grünen und FDP diskutieren mit Jugendlichen über Gerechtigkeitsfragen. Doch es bleibt bei ausweichenden Politikerantworten.“

„Manchmal schaffen es Kinder, Politikern Antworten zu entlocken, die selbst gestandene Journalisten nicht aus ihnen herausbekommen. Fast legendär ist das Interview mit dem damaligen CDU-Kanzlerkandidaten Armin Laschet, der sich von den elfjährigen Kinderreportern Pauline und Romeo in die Enge treiben ließ.

Frage an FDP-Chef Christian Lindner: Sind Kinder die besseren Fragesteller? „Ja, sie haben eine natürliche Neugier und Unvoreingenommenheit. Wenn Kinder das Gefühl haben, dass von oben herab gesprochen wird und sie nicht ernst genommen werden, dann spüren sie das.“

Lindner bahnt sich am Freitagnachmittag seinen Weg durch die Menge im Hotel Estrel in Neukölln. Auf einem Podium soll er mit der SPD-Vorsitzenden Saskia Esken und Jugendlichen aus ganz Deutschland über Gerechtigkeitsfragen diskutieren. Außerdem geladen sind die Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang und der Abgeordnete Andreas Jung (CDU), der kurzfristig für seinen Parteichef Friedrich Merz einspringen musste.

Bei dem dreitägigen Demokratiefestival „Generation Germany“ kommen 300 repräsentativ ausgewählte Jugendliche zwischen 16 und 24 Jahren aus ganz Deutschland zusammen, um über Gerechtigkeits-Fragen zu diskutieren. Das Projekt wird von einem Marktforschungsinstitut begleitet und die Ergebnisse in einer Studie verwertet.

Nervosität bei Esken und Lindner

Am Freitagnachmittag präsentieren die Jugendlichen ihre Ergebnisse aus den vorherigen Workshops, die geladenen Politiker sollen sich dazu äußern. Auf einem der Podien sitzen Lindner und Esken, beide wirken erstaunlich nervös. Vielleicht denken sie an Armin Laschet und das verpatzte Interview.

Esken zupft an ihrem Jacket, Lindner taxiert das Publikum. „Gespannte Stille“, kommentiert er den wartenden Raum. Die Moderatoren sind noch nicht da, da kommt eine Frage aus dem Publikum. „Herr Lindner, Sie haben mal gesagt, dass Sie zu Oliver Welke in die ‘heute-show’ gehen. Wann machen Sie das?“ Lindner muss kurz überlegen. „Er hat nie wieder gefragt.“

Dann aber geht es los, erster Diskussionspunkt: Gendergerechtigkeit. Die Jugendlichen sprechen sich dafür aus, dass die Aufteilung von Care-Arbeit eine private Entscheidung bleiben muss. Lindner wähnt sich zufrieden unter potenziellen FDP-Wählern, dann aber wird es konkret. Die Jugendlichen stellen ihre Forderungen vor: bedingungsloses Grundeinkommen, Abschaffung des Ehegattensplittings, Kindergelderhöhung. Lindner und Esken klatschen höflich. Dann sind sie dran − und geben standardmäßige Politikerantworten. Esken lobt die Jugendlichen überschwänglich. „Großartig!“ ruft sie. „Ihr habt alles bedacht.“

Beim Thema Klimagerechtigkeit beginnen die Sticheleien gegen Lindner. „Vielleicht ist es nicht so gut, Porsche zu fahren“, sagt einer der Jugendlichen. Der Saal lacht, Lindner zeigt sich ungerührt. Später fordert einer, die Steuern für „Superreiche, die mehrere Autos besitzen“, zu erhöhen. Da kann sich auch Lindner ein Grinsen nicht mehr verkneifen, die Jugendlichen ohnehin nicht.

Esken und Lindner berichten sodann, was ihre Parteien jeweils alles täten, um den Klimawandel zu bekämpfen: Ladesäuleninfrastruktur, Gaskraftwerke, Gähn. Für die FDP, ganz klar, muss das Stichwort Technologieoffenheit fallen. „Werdet Ingenieure!“ ruft Lindner den Jugendlichen zu.

Enttäuschende Antworten

Ähnlich wenig überraschende Sätze fallen ein Stockwerk höher. Hier hören sich Ricarda Lang und Andreas Jung geduldig die Ausführungen der Jugendlichen an und beantworten ihre Fragen. Beide fordern ein gut ausgebautes Nahverkehrsnetz und ernten dafür Applaus. Konfrontativ wird es auch hier nicht. Eine Schülerin fragt die Politiker, ob sie für die Einführung eines muslimischen Feiertags sind. Beide zeigen sich skeptisch „Aber mehr Sichtbarkeit, mehr Beteiligung finde ich wichtig“, sagt Lang. Jung verweist auf die Religionsfreiheit im Grundgesetz und erzählt vom Andachtsraum im Bundestag.

Welcher Politiker hat die Jugendlichen am meisten überzeugt? „Wenn man den Politikern Fragen gestellt hat, haben sie die einfach nicht beantwortet“, beschwert sich die 19-jährige Schülerin Alara aus Bocholt. „Das hat mich genervt.“

Ihre Freundin Layla, ebenfalls 19 und aus Duisburg, nickt. „Die wollten nur die Zustimmung von dem Publikum. Deswegen haben sie nicht richtig geantwortet“, meint sie. Fazit: Auch Jugendliche und Kinder können Profi-Politikern nicht unbedingt etwas entlocken. Aber täuschen darüber lassen auch sie sich nicht.“

Aus: https://www.tagesspiegel.de/politik/demokratiefest-generation-germany-sind-kinder-die-besseren-fragesteller-herr-lindner-11375305.html, 15.03.2024, Titel oben verändert.

Fotos und Videos: Schüler*innen der AFS.

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