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Alle wollen alt werden, aber niemand will alt sein. Altern ist in Deutschland oft negativ besetzt, wir denken an demographischen Wandel und ächzende Sozialsysteme. Das Klinikum Gütersloh hat gemeinsam mit der Anne-Frank-Schule und dem Wilhelm-Florin-Haus ein Interviewprojekt ins Leben gerufen, in dem Frauen und Männer über 70 erzählen, wie sich das Alter für sie anfühlt.
70 ist das neue 50, Longevity in aller Munde und der amerikanische Präsident ist fast 80 Jahre alt. Unsere Lebenserwartung hat sich in den vergangenen 150 Jahren um fast 40 Jahre erhöht. Aber wie sieht Altern jenseits dieser Superlative aus?
Im Rahmen von 200 Jahre Gütersloh haben das Klinikum Gütersloh, die Anne-Frank-Schule und das Wilhelm-Florin-Haus ein gemeinsames Projekt rund um das Thema Alter auf die Beine gestellt. Im Zentrum steht ein Interviewprojekt, in dem Frauen und Männer über 70 erzählen, wie sich das Alter für sie anfühlt. Die Porträts und Interviews sind auf einer Website digital verfügbar und wurden in der vergangenen Woche im Stadtmuseum Gütersloh mit großformatigen Schwarz-Weiß-Bildern in einer gut besuchten Ausstellung gezeigt. Die Interviewten und die Schülerinnen und Schüler waren vor Ort und haben von ihren gemeinsamen Erfahrungen und der Entstehungsgeschichte der Interviews erzählt. Emilia Kobsik, Schülerin der Anne-Frank-Schule: „Das Projekt hat mir gezeigt, dass wir zwar in unterschiedlichen Verhältnissen aufgewachsen sind, aber trotzdem in vielen Dingen gleich denken, trotz des großen Altersunterschiedes. Oft ist man der Meinung, dass Ältere ganz andere Menschen wären, die vielleicht unsere Generation nicht immer verstehen und dabei vergisst man, dass auch sie mal jung waren und genau das Gleiche erlebt haben wie wir.“
Wiebke Kißner ist Abteilungsleiterin der Anne-Frank-Gesamtschule und setzt sich mit ihren Kolleginnen und Kollegen im Rahmen des Projektes „Jung&Alt“ seit vielen Jahren für ein generationenübergreifendes Miteinander ein. Seit 2004 besuchen Schülerinnen und Schüler jede Woche Seniorinnen und Senioren des Wilhelm-Florin-Hauses, trinken gemeinsam Kaffee und kommen ins Gespräch. Wiebke Kißner: „Es war toll zu erleben, wie sich Jung und Alt offen, interessiert und vorurteilsfrei begegnen. Die Jugendlichen haben ihre Interviewpartner als Zeitzeugen erlebt, aber auch als Menschen, mit denen sie viel mehr verbindet, als sie vor der ersten Begegnung dachten.“
Das Leben im Alter hat mehr zu bieten als Oberschenkelhalsbruch und Demenz, das ist eine von vielen wichtigen Erkenntnissen der Interviews. Im Idealfall bedeutet es mehr Zeit und weniger Stress, Lebenserfahrung und ganz besonders mehr Mut zur Ehrlichkeit. Peer-Joel Bölling, Schüler an der Anne-Frank-Schule: „Mich hat beeindruckt, wie offen und tolerant unser Gesprächspartner war, es war, als wolle er uns zeigen, dass das Leben hart und weich sein kann.“
Ebenfalls im Stadtmuseum Gütersloh vertreten war die Bürgerinformation Gesundheit und Selbsthilfekontaktstelle (BIGS) mit einem faszinierenden Selbsterfahrungs-Parcours zum Thema Demenz, in dem Besucher ein Gefühl dafür bekommen, wie es ist, mit eingeschränkten koordinativen und kognitiven Fähigkeiten durch den Alltag zu kommen.
Ein weiteres Highlight der Ausstellung war das Mittmach-Projekt „Tanz mal wieder“ unter der Leitung von Ingrid Werner von der Alzheimer Gesellschaft Kreis Gütersloh und dem Tanzlehrer Michael Stallmann. Die beiden hatten Musik mitgebracht und nach wenigen Minuten sind Besucherinnen und Besucher von 18 bis 88 gemeinsam durch die Ausstellung getanzt.
Der Abschluss der Veranstaltung war ein Ausflug in Medizin und Altersforschung. Dr. med. Philipp Bula, Ärztlicher Direktor des Klinikums Gütersloh, Chefarzt der Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie und Leiter des Alterstraumazentrums hat geschildert, wie ganzheitliche Behandlung im Alterstraumazentrum funktioniert und wie man es schafft gesund und glücklich zu altern. Demenz-Coach Katja Plock und Demenz-Koordinatorin Nadine Lömker haben in ihrem Vortrag über Risikofaktoren von Demenz referiert, die jüngst von dem renommierten Wissenschaftsmagazin „The Lancet“ veröffentlicht wurden. Wer diesen Risikofaktoren vorbeugen will, sollte körperlich und geistig aktiv bleiben, soziale Kontakte pflegen auf eine gesunde Ernährung achten und , auch wenn das banal klingt, Sehschwächen und Hörprobleme ernst nehmen und mit Brille und Hörgerät ausgleichen.
Die Interviews und Bilder und die Hintergründe zur Ausstellung gibt es unter folgendem Link:
https://www.klinikum-guetersloh.de/veranstaltungen/alter
Bilder vom Tag der Ausstellung: https://we.tl/t-jWWGBCRWqj
Portraits der Ausstellung: https://we.tl/t-AbYszJDCRN
Ann-Katrin Johannsmann
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Klinikum Gütersloh
Die GLOCKE vom 09.10.2025
Die Anne-Frank-Schule feiert in diesem Jahr ihr 40-jähriges Bestehen mit einer besonderen Abendveranstaltung:
Am Mittwoch, 8. Oktober 2025, um 19.00 Uhr lädt die Schule in die Aula der VHS Gütersloh, Hohenzollernstraße 43, ein.
Im Mittelpunkt steht eine moderierte Gesprächsrunde mit den Schulleitungen aus vier Jahrzehnten Schulgeschichte:
Die Teilnehmenden geben Einblicke in die bewegte Geschichte der ersten Gesamtschule in Gütersloh: vom Start am 1. August 1985 in der Hohenzollernstraße über den Umzug ins damalige Schulzentrum West bis hin zur heutigen Etablierung als ein Ort des gemeinsamen Lernens und des wertschätzenden Miteinanders.
Themen sind unter anderem die mitunter schwierige Durchsetzung der Gesamtschulidee in Gütersloh, die Entscheidung für Anne Frank als Namensgeberin (mit der prägenden Feier im Beisein von Miep Gies) sowie wegweisende Projekte in den Bereichen Erinnerungskultur, soziales Engagement und internationale Partnerschaften.
Auch aktuelle Entwicklungen wie die Einführung der Neuen Lernkultur mit den Schwerpunkten individualisiertes, kollaboratives und digitales Lernen werden beleuchtet. Damit zeigt sich die Anne-Frank-Schule als ein Lernort, an dem Tradition und Fortschritt gelungen verknüpft werden.
Im Anschluss an die Gesprächsrunde sind alle Gäste herzlich eingeladen, bei Getränken und Knabbereien miteinander ins Gespräch zu kommen.
Der Eintritt ist frei.
Am Weltkindertag war die Anne-Frank-Schule mit gleich zwei musikalischen Beiträgen vertreten: den beiden Bläserklassen SECRET NOTE (6c) und MUSIC DIAMONDS (7c).
Auf der Bühne vor der Martin-Luther-Kirche in Gütersloh sorgten die jungen Musikerinnen und Musiker für eine großartige Stimmung. Mit viel Freude, Energie und musikalischem Können präsentierten sie ihr Können einem begeisterten Publikum. Viele Eltern, Kinder und Besucherinnen und Besucher blieben stehen, klatschten mit und genossen die abwechslungsreichen Darbietungen.
Ein besonderer Moment war der Besuch von Bürgermeister Matthias Trepper, der die jungen Musikerinnen und Musiker der Anne-Frank-Schule herzlich begrüßte und sie für ihr Engagement lobte. Seine anerkennenden Worte waren eine schöne Wertschätzung für die Kinder und Jugendlichen, die ihre Musik mit so viel Einsatz präsentierten.
Wir danken allen Beteiligten für ihren Einsatz und die gelungenen Auftritte. Ein besonderer Dank gilt auch den zahlreichen Eltern, die ihre Kinder unterstützt und begleitet haben.
Am 19. September 2025 fand im Rahmen der Klimawoche Gütersloh die große Fahrrad-Demo „Kidical Mass“ statt. Auch die Anne-Frank-Schule war wieder mit einer tollen und engagierten Gruppe vertreten.
Unsere Schüler*innen radelten gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen anderer Gütersloher Schulen auf einer rund 4,5 km langen, von der Polizei begleiteten Route durch die Stadt. Damit setzten sie ein starkes Zeichen für eine lebenswerte und nachhaltige Zukunft.
Besonders erfreulich war die große Solidarität und Verbundenheit mit unserer Schule: Viele Schüler*innen trugen stolz das AFS-Shirt und zeigten damit, dass wir als Schulgemeinschaft zusammenstehen.
Ein herzliches Dankeschön gilt allen Eltern, Angehörigen und Unterstützer*innen, die die Aktion begleitet haben.