Zu Beginn des neuen Jahres konnte man im Radio und in der
Zeitung häufig das Wort „Vesperkirche“ hören. Aber was genau ist denn die
Vesperkirche? In Gütersloh gibt es doch keine Kirche mit diesem Namen, oder
doch?
„Vesperkirche“ ist
nicht die Bezeichnung einer Kirche, sondern die eines Projektes, welches
ursprünglich aus dem süddeutschen Raum stammt. In Gütersloh findet die
Vesperkirche immer in der Martin-Luther-Kirche statt und es ist die erste außerhalb
Süddeutschlands.
Das Konzept des Projektes ist einfach. Es wird ein kostenloses
Mittagessen verteilt und in der Kirche gemeinsam gegessen, um ein Zeichen gegen
die immer größer werdende Schere zwischen arm und reich innerhalb der
Gesellschaft zu setzen.
Außerdem soll gezeigt werden, dass die Angebote innerhalb
der Kirche vielfältig sein können, genauso wie ihre Besucher. In Gütersloh wird
das Projekt von der evangelischen Kirchengemeinde auf die Beine gestellt und in
diesem Jahr fand es vom 27.01. bis zum
10.02. statt. An diesen 15 Tagen waren
insgesamt 600 ehrenamtlicher Helfer vor Ort, die die 300 Gäste pro Tag
bewirteten und versorgten.
Auch Schülerinnen und Schüler unserer Schule waren an einem
Tag als Helfer in der Vesperkirche. Sie erlebten dieses Projekt trotz der
anstrengenden Arbeit – sie mussten zum Beispiel bedienen, aufräumen, Essen
austeilen – als etwas ganz Besonderes,
da die Atmosphäre in der Kirche einzigartig war.
Nur noch selten kann man es heutzutage erleben, dass sich Menschen,
die nicht unterschiedlicher sein können, zusammenfinden und etwas Gemeinsames
machen. Denn unter den Besuchern waren die verschiedensten Menschen, von jung
bis alt, von arm bis reich und aus den unterschiedlichsten Nationalitäten vertreten –
alle mit dem gleichen Ziel, nämlich gemeinsam zu essen.
Neben dem gemeinschaftlichen Mittagessen gab es außerdem
noch musikalische Programmpunkte sowie Kleinkunstveranstaltungen und es waren
Seelsorger und Berater vor Ort.
Wir sind froh, dass wir an diesem Projekt teilnehmen konnten
und hoffen, dass es die Vesperkirche auch in den nächsten Jahren noch gibt.
Gleich zu
Beginn des neuen Jahres, am 12. Januar, fand eine „Zukunftswerkstatt“ in der Anne-Frank-Schule
statt.
Schüler,
Eltern und Lehrer trafen sich um 9:30 Uhr im Forum, um darüber nachzudenken und
zu sprechen, wie wir unsere Schule verändern können. Moderiert wurde die
Veranstaltung von Nils Beckmann, Martina Böttcher und Bernhard Eickenberg.
Nach dem ersten
Programmpunkt, dem „Warming up und Einstieg“, waren alle wach und die erste
Arbeitsphase startete. Unsere Aufgabe war es zu überlegen, wie ein Tag an der
AFS im Jahr 2025 aussehen könnte.
Dabei sollte
in drei verschiedenen Schritten vorgegangen werden, genauso wie Walt Disney es
gemacht hat, als er seine Visionen umgesetzt hat. Zuerst haben die Gruppen aus
der Sicht eines Träumers aufgeschrieben, wie sie sich ihre Traumschule
vorstellen. Hier waren keine Grenzen gesetzt, so dass von einem eigenen Schulrestaurant
bis hin zu einem Schulstreichelzoo alle Ideen aufgeschrieben wurden.
Im zweiten
Schritt wurde mit den Augen des Kritikers auf die zuvor entwickelte Vision
geschaut. Unrealistische Vorstellungen wurden nun verändert, um sie umsetzbar
zu machen, oder wurden ganz gestrichen.
Im letzten
Schritt ging es um die realistische Umsetzung. Hierbei wurden die Ergebnisse aus
den ersten beiden Schritten mit der jetzigen Situation an der AFS verglichen
und es wurde überlegt, wie mithilfe der vorhandenen Mittel die Ideen so ausgebaut
oder entwickelt werden können, dass sie umsetzbar sind.
Am Ende der
Arbeitsphase hatte jede Gruppe ein Konzept zu der Frage entwickelt, wie die
Anne-Frank-Schule im Jahr 2025 aussehen könnte. Einige dieser Ergebnisse könnt
ihr auf den Fotos in diesem Artikel sehen.
In der
zweiten Arbeitsphase ging es um eine konkrete Weiterentwicklung der Ideen. Die
einzelnen Gruppen sollten sich aus ihrem zuvor entworfenen Plan einen Aspekt
heraussuchen und diesen weiterentwickeln.
Insgesamt
ließen sich zum Ende der Veranstaltung viele Ähnlichkeiten bei den Ergebnissen
feststellen, was zeigte, dass es viele gemeinsame Vorstellungen bei den
Teilnehmern gibt im Hinblick auf die Frage, wie sich unsere Schule entwickeln
kann.
Und einig
waren sich die Teilnehmer auch in der Einschätzung, dass es eine erfolgreiche
Veranstaltung war.
Kurz vor den Weihnachtsferien haben wir wieder eine neue Ausgabe der Virus für euch, um euch die Ferien zu versüßen.
Unser cooles Cover wurde passend zu einem Bericht über den Hambacher Forst von einer unser Redakteurinnen selbst gemalt. Weitere Themen sind die Feierlichkeiten zum Ende des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren, die Fahrt des „European Studies“ – Kurses nach Brüssel, die Roberta-AG, ein Auslandsaufenthalt in Australien, die aktuelle Formel Eins Saison, das Leben als Transgender und vieles mehr.
Außerdem erfahrt ihr, was in der SV zur Zeit passiert, bekommt wieder einen Buchtipp und natürlich fehlt auch nicht der Psychotest. Dieses Mal könnt ihr herausfinden, ob ihr ein guter Lehrer wäret oder nicht.
Wir wünschen euch weiße Weihnachten und schöne Ferien!
Viel Spaß beim Lesen!
Eure Virusredaktion
Am diesjährigen Vorlesewettbewerb haben zahlreiche Schülerinnen und Schüler teilgenommen. Mit Buchvorstellungen und dem Vorlesen ausgewählter Textstellen haben die Kinder beim Klassenentscheid das Publikum unterhalten. Die Jury (Schüler, Deutschlehrer sowie Frau Witte, Frau Pauly und Frau Brinkmann (Schulbibliothek)) bewertete Lesetechnik, Textverständnis sowie die Textgestaltung. Sie war von den Beiträgen beeindruckt.
Die Klassensieger sind
6a: Samuel Langenfelder, 6b: Noel Demirel, 6c: Mila Wette,
6d: Till Edelmann, 6e: Omama Elmajdoub, 6f: Ray Barkey
Der Schulentscheid
Der Schulentscheid fand in stimmungsvoller Atmosphäre am 26. November in der Mediothek statt. So konnten sich alle Teilnehmer von der Richtigkeit ihrer Klassenentscheidungen überzeugen und ihre Favoriten anfeuern. Leider waren die Klassensieger Samuel Langenfelder und Noel Demirel erkrankt verhindert. Sie wurden von den 2. Platzierten Klassensiegern Henri Hanschmidt 6a und Julius Malki 6b würdevoll vertreten. Die Jury bestehend aus Frau Witte, Frau Pauly, Frau Stephan-Beckmann, sowie die Schulsiegerin 2017 Zoe Barkey kam zu folgendem Ergebnis:
Schulsieger des diesjährigen Vorlesewettbewerbs wurden:
Till Edelmann (6d)
mit dem Buch „Woodwalkers: Gefährliche Freundschaft“ von Katja Brandis
2. Platz: Mila Wette (6c)
3. Platz: Ray Barkey (6f)
sowie
Julius Malki (6b) aus dem Bereich der Lernförderung
mit dem Buch: „Scary Harry“ von Sonja Kaiblinger
Auf dem Bild sind zu sehen:
Die Schulsieger am Tisch sitzend: Julius Malki (links) und Till Edelmann (rechts)
(v. l. n. r.): Henri Hanschmidt, Ray Barkey, Mila Wette & Omama Elmajdoub
Am 11.11 2018 trafen sich mehr als 60 Staats- und Regierungschefs, unter anderem Angela Merkel, Donald Trump, Emmanuel Macron und Wladimir Putin in Paris, um dem Ende des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren zu gedenken.
Bei diesem Treffen rief Frankreichs Präsident Emmanuel Macron dazu auf, für eine bessere Welt und für den Frieden zu kämpfen. Auch zündete er die ewige Flamme unter dem Pariser Triumphbogen an, die 1923 das erste Mal im Gedenken an den unbekannten Soldaten angezündet wurde. In der Grabstelle am Triumphbogen liegt einer von vielen toten Soldaten, die nach dem Ersten Weltkrieg nicht identifiziert werden konnten; erinnern soll dieses Denkmal allerdings an alle toten Soldaten, die anonym begraben wurden.
Nachdem Angela Merkel 2009 als deutsche Kanzlerin zum ersten Mal an diesem gemeinsamen Gedenken teilgenommen hatte – vor ihr war kein deutscher Kanzler zu der Feier eingeladen – , vertrat sie jetzt zum zweiten Mal die Bundesrepublik Deutschland bei dieser wichtigen Zeremonie.
Doch worum geht es eigentlich genau?
Am 11.11.1918 wurde nach einem vierjährigen grausamen Krieg der Waffenstillstand zwischen Deutschland auf der einen und Frankreich, Großbritannien und Russland auf der anderen Seite geschlossen. Aus diesem Grund läuten seitdem am 11.11. um 11 Uhr in Frankreich die Glocken läuten. Und auch in vielen anderen Ländern weltweit läuteten in diesem Jahr die Glocken um 13:30 Uhr, um an das Kriegsende zu erinnern.
Auslöser des Krieges war am 28. Juni 1914 ein Attentat eines 19-jährigen bosnisch-serbischen nationalistischen Attentäters namens Gavrilo Princip. Er erschoss den österreichisch-ungarischen Thronfolger Erzherzog Franz-Ferdinand und seine Ehefrau Sophie, da er für die Unabhängigkeit von der sogenannten k. und k. – Monarchie (kaiserlich und königlich) eintreten wollte.
Als Folge dieses Attentats erklärte Österreich-Ungarn Serbien den Krieg und Russland, ein Bündnispartner Serbiens, erklärte Österreich-Ungarn den Krieg.
Anschließend trat das Deutsche Kaiserreich als Bündnispartner Österreich-Ungarns in das Kriegsgeschehen ein sowie wenig später Großbritannien und Frankreich, die einen Beistandspakt mit Russland hatten. Der Erste Weltkrieg hatte begonnen.
Doch auch schon vor dem Attentat stritten sich die Länder um die Vormachtstellung, weshalb es früher oder später wahrscheinlich sowieso zum Krieg gekommen wäre. Das Attentat war also nur ein Auslöser, der bereits vorhandene Probleme zum Eskalieren brachte.
Im Ersten Weltkrieg, in Frankreich auch der „Große Krieg“ genannt, starben über 17 Millionen Menschen, wobei es 9,7 Millionen tote Soldaten und rund sieben Millionen Tote unter den Zivilisten gab. Nie zuvor hatte es einen Krieg mit so schrecklichen Folgen gegeben und es ist zu hoffen, dass es nie wieder zu einem solchen Krieg kommen wird.
Es ist absolut notwendig, immer wieder der Opfer des Ersten Weltkrieges zu gedenken und das jährliche Treffen der Nationen ist ein wichtiges Ereignis , damit viele Staatsoberhäupter gemeinsam für den Frieden einstehen.
Am 12.09 fand an unserer Schule das große Bewerbungstraining statt, bei dem alle Zehntklässler erste Einblicke in ein echtes Bewerbungsgespräch bekommen konnten, um sich auf zukünftige Bewerbungsgespräche vorzubereiten.
Das Projekt wurde von den für die Berufsvorbereitung zuständigen Lehrerinnen organisiert, die von Mitarbeitern der Caritas, des Klinikums Gütersloh, der Volksbank, der Sparkasse, den Stadtwerken und den Firmen Pfleiderer, Huga, Lidl und Teckentrup unterstützt wurden.
Zur Vorbereitung hatten alle Schüler bereits im Vorfeld ihre Bewerbungsmappen mitsamt Lebenslauf und Anschreiben fertiggestellt und in Rollenspielen im Unterricht die Gespräche geübt. Jeder Schüler hatte sich für ein Unternehmen entschieden und musste selbstständig zu einer bestimmten Zeit den Unterricht verlassen und sich zu dem für ihn vorgesehenen Raum begeben, in dem ein zwanzigminütiges Bewerbungstraining bei dem Personalleiter der jeweiligen Firma stattfand – das natürlich genauso ablief, wie ein echtes Bewerbungsgespräch.
Nachdem die Schüler sich präsentiert hatten, wurden sie auf eventuelle Fehler hingewiesen und bekamen Tipps für die Zukunft.
Das Projekt zu organisieren, war aufwändig, aber die Arbeit hat sich gelohnt, denn die Schüler waren begeistert und äußerten, das Training habe ihnen viel Spaß gemacht. Frau Klein als Zuständige für die Berufsorientierung an unserer Schule lobte das Projekt und sagte, dass es sehr erfolgreich gewesen sei.
Ich als Elftklässler finde es schade, dass wir im letzten Jahr so etwas noch nicht durchgeführt haben, freue mich aber für alle kommenden Zehntklässler darüber, dass sie die Chance auf so ein effektives Bewerbungstraining haben.
Linus Martinschledde, EF Fotos von Sebastian Schmeding