von AFSGT admin | International, Schuljahr 2018/2019, VIRUS-online
Die Idee zu einem Austauschjahr bekam ich von einer Lehrerin unserer Schule und sie veränderte mein Leben für immer.
Nach Beendigung der zehnten Klasse ging es für mich los, weit weg nach Australien am anderen Ende der Welt. Genauer gesagt: Ich reiste an die Gold Coast, an der ich nun ein Jahr lang leben würde.
Die erste Zeit war natürlich aufregend, weshalb sie auch wie im Flug verging: neue Schule, neue Freunde und vor allem eine neue Sprache.
Während der zwölf Monate habe ich bei fünf verschiedenen Gastfamilien gewohnt und bin ein Teil der Familien geworden – vom gemeinsamen Abendessen bis hin zu Familienfesten und Urlauben.
Ich habe den Austausch mit der Service Organisation „Rotary“ gemacht, genau wie acht andere Austauschschüler aus den verschiedensten Ländern der Welt, die ganz in meiner Nähe lebten.
Insgesamt machen über 30.000 junge Erwachsene jedes Jahr einen Austausch mit „Rotary“. Einige von ihnen sind durch die gemeinsam verbrachte Zeit heute zu meinen besten Freunden geworden.
Freunde habe ich aber auch in der Schule sehr leicht gefunden.
In meiner Schule, dem Marymount College, gab es zwar sehr strenge Regeln, aber ich hatte auch eine große Kursauswahl und viele sportliche Möglichkeiten. So konnte ich Kurse belegen wie zum Beispiel Business oder Jura. Ich habe außerdem für das Rugbyteam „Makos“ der Schule gespielt und beim Schwimmtraining mitgemacht. Mit dem Team gab es nicht nur sportliche, sondern auch andere Aktivitäten. So haben wir oft Spenden für unser Team, aber auch für gemeinnützige Zwecke gesammelt.

Die wahrscheinlich prägendsten Erlebnisse habe ich auf meinen vielen Reisen erlebt. So reiste ich zum Beispiel über einen Monat im eigenen Auto mit meiner Cousine die Küsten hoch von Melbourne bis nach Fraser Island. Über diese Zeit haben wir im Auto oder unter freiem Himmel geschlafen. Unterwegs haben wir unzählige neue Freunde kennengelernt und waren an Stränden, die schöner sind, als ich es mir hätte ausmalen können.
Eine weitere Tour führte mich einmal quer durch Australien. Mit 50 anderen Austauschschülern ging es über drei Wochen und 15.000 Kilometer in einem Bus von Sydney nach Melbourne, über Adelaide und Alice Springs bis zum Uluru und weiter nördlich nach Cairns und wieder zurück zur Gold Coast.
Am Ende möchte ich noch einmal sagen, dass mein Austauschjahr eine lebensverändernde Erfahrung war und ich so einen Austausch jedem ans Herz legen möchte, der etwas Spannendes, aber auch Herausforderndes erleben will, denn wie sagte Gigi, eine gute Freundin von mir:
“My exchange wasn’t a year of my life, it was a life in a year. “
Luca Müller, Q1
von AFSGT admin | International, Schuljahr 2018/2019
Im Rahmen unseres Vertiefungskurses „European Studies“ machten wir uns kurz vor den Sommerferien auf den Weg nach Brüssel, um die Arbeit des Europaparlaments kennenzulernen…
Tag 1
An unserem ersten Tag in Brüssel machten wir einen Stadtrundgang, bei dem uns der Stadtführer auf eine lustige und spannende Art viel zu den einzelnen Gebäuden und Sehenswürdigkeiten erzählte – natürlich auf Englisch, wie es sich für die Kursteilnehmer eines „European Studies“ Kurses gehört!
Zuerst bewunderten wir die prächtig verzierten barocken Fassaden und Giebel der Grand Place. Diese war früher ein Handelsmarkt und in den Fassaden und Giebeln der Zunfthäuser kann man auch heute noch sehen, welche Leute dort lebten und welche Berufe sie hatten.
Anschließend gingen wir in die Galéries Royales Saint-Hubert, eine Ladenpassage, die erste ihrer Art, und bekannt vor allem für das riesige Glasdach und die Länge der Passage, die scheinbar unendlich ist. Dies ist durch die besondere Konstruktion erreicht worden.
Außerdem besichtigten wir noch die St. Michaels Kathedrale, die beeindruckende Hauptkirche Brüssels, und den Warandepark, auch Königlicher Park genannt, welcher für seinen großen Springbrunnen und endlosen, gerade konstruierten Alleen bekannt ist. Um den Park sind wichtige Gebäude wie das Parlamentsgebäude und der Königliche Palast.
Der letzte Besichtigungspunkt war das Manneken Pis, eine 61 cm große Statue eines kleinen Jungen, der in einen Brunnen pinkelt. Dieses Monument ist sehr berühmt, hat uns allerdings ein bisschen enttäuscht, weil wir es uns viel größer vorgestellt haben.
Tag 2
Am zweiten Tag ging es mit der Metro zu dem Hauptziel unserer Reise, dem Europäischen Parlament, zu dessen Besichtigung wir durch Europa Parlamentarier für Ostwestfalen-Lippe, Elmar Brok, eingeladen waren.
Auf dem Weg dorthin sahen wir moderne, architektonisch beeindruckende Hochhäuser und durchquerten den Leopoldpark mit seinem schönen See und einigen alten, aber pompösen Villen.
Auf dem Weg durch den Park trafen wir bereits die ersten Soldaten, denn Sicherheit spielt rund um das Parlament eine große Rolle.
Zunächst schauten wir uns das Parlamentsgebäude von außen an und lasen einige der Informationstafeln zur Geschichte Europas und zur Historie des EU–Parlaments auf dem Vorplatz des Parlaments.
Am Eingang des EU Parlaments wurden wir dann von zwei Assistenten Elmar Broks empfangen, die uns durch Teile des Parlaments führten.
Für diejenigen, die es nicht wissen: Elmar Brok ist Mitglied des Europäischen Parlaments und stammt aus Schloß Holte–Stukenbrock. Er sitzt im Ausschuss für Auswärtige Angelegenheiten, ebenso wie im Ausschuss für Konstitutionelle Fragen und ist Mitglied der Delegation für die Beziehungen zu Indien. Des Weiteren ist Herr Brok Stellvertreter im Ausschuss für Beschäftigung und Soziale Angelegenheiten sowie in der Delegation für Beziehungen zu den Vereinigten Staaten.
Bevor wir jedoch in das Parlament hineindurften, mussten wir zunächst durch eine Sicherheitskontrolle, was uns ohne Komplikationen gelang, da keine auffälligen Gegenstände bei uns gefunden wurden. 🙂
Danach führten uns die beiden Assistenten durch einen Teil des Parlaments bis hin zum Ausschusssitzungssaal, wobei wir mitten in einem öffentlichen Gang ein Fernsehstudio entdeckten, in dem normalerweise Abgeordnete von etlichen Fernsehsendern interviewt werden. Auch begegneten wir einigen Abgeordneten, die der Presse gerade Interviews geben.
Im Sitzungssaal nahmen wir an einer Ausschusssitzung teil, in der es um Auswärtige Angelegenheiten ging, was super interessant war und so ablief, wie man es eigentlich nur aus dem Fernsehen kennt!
Nach einer Stärkung durch das Mittagessen in der Kantine des Parlaments trafen wir uns mit einem anderen Assistenten, der uns den Plenarsaal zeigte und uns Daten, Fakten und Neuigkeiten aus dem EU–Parlament näher brachte:
„Das Europäische Parlament wurde am 10. September 1952 gegründet. Es besteht aus 766 Abgeordneten. Zurzeit ist Antonio Tajani der Präsident des Europäischen Parlaments“. Des Weiteren wurden wir über die acht Fraktionen, die im EU–Parlament vertreten sind, informiert.
Den Plenarsaal von innen zu sehen und zu wissen, dass hier wichtigste Entscheidungen getroffen werden, die uns alle betreffen, war echt erstaunlich. Ebenso beeindruckend war es zu erfahren, dass alle Plenarsitzungen sofort in die 24 Amtssprachen, die es in Europa gibt, übersetzt werden. Dafür gibt es in den Sitzungssälen 24 Kabinen, in denen die Übersetzer arbeiten. Faszinierend ist, dass diese Übersetzer drei bis sieben Sprachen flüssig beherrschen.
Nach der Besichtigung des Plenarsaals führte man uns in einen separaten Raum, wo wir nach einiger Wartezeit unserem Gastgeber, Elmar Brok, unsere vorbereiteten Fragen zu ihm als Person sowie zur Politik stellen konnten, z.B. die Frage: „Was halten Sie von der Debatte um die Videoüberwachung an öffentlichen Plätzen?“ Seine Antwort war, dass er diese Methode unterstütze, z.B. zum Finden von Straftätern.
Dann musste Elmar Brok auch schon wieder weiter, was uns zeigte, wie stressig ein Arbeitstag eines Abgeordneten im Europäischen Parlament sein kann, denn hier jagt ein Termin den nächsten.
Tag 3
An unserem dritten und letzten Tag in Brüssel besichtigten wir das Atomium, ein aus neun Atomen bestehendes stark vergrößertes Eisenmolekül, das als Symbol für das Atomzeitalter und für die friedliche Nutzung der Kernenergie für eine Weltausstellung in Brüssel entworfen wurde. Obwohl das Atomium schon im Jahr 1958 eröffnet wurde, ist es immer noch sehr beliebt und wird von vielen Menschen besucht.
Mit dem schnellsten Lift Europas fuhren wir zum ersten Stock, in dem sich das erste Atom befindet, genossen die schöne Aussicht, unter anderem auf das Gelände von Mini-Europa und erkundeten anschließend in Kleingruppen das Atomium.
Nach diesem beeindruckenden Erlebnis gingen wir ein letztes Mal zusammen in die Stadt, um gemeinsam die berühmten Brüsseler Waffeln zu essen! Einen besseren Abschluss konnten wir uns nicht vorstellen…
Fazit: Wir können euch eine Kursfahrt nach Brüssel, insbesondere den Besuch des Europäischen Parlaments, sehr empfehlen! Wenn wir jetzt in der Schule etwas über das EU-Parlament hören, erinnert uns das an die schöne Zeit, die wir dort verbrachten.
Dalida Ayinto, Lotta Bollmann, Bastian Hermbecker, Max Rokitensky, Beyze Sezer, Q1
von AFSGT admin | International, Schuljahr 2018/2019
Schweigen und Gleichgültigkeit sind die allergrößten Vergehen (Elie Wiesel, 1986)
Wer sich mit der Geschichte befasst, kann aus ihr lernen. Wer die Geschichten der Zeitzeugen hört, kann mitfühlen. Wer lernt und mitfühlt, kann dafür sorgen, dass sich die Geschichte nicht wiederholt. Diesen Weg geht die Anne-Frank-AG II, bestehend aus 30 Schüler*innen aus den Jahrgängen 8-12, schon seit vielen Jahren und besuchte unter anderem Städte wie Krakau, Wien oder Prag.
In diesem Jahr reiste sie vom 1.7.- 5.7.2018 in die ungarische Hauptstadt Budapest, um dort mehr über die Geschichte der ungarischen Juden und ihre Verfolgung durch die Nationalsozialisten sowie durch die ungarischen „Pfeilkreuzler“ (faschistische und antisemitische Partei Ungarns zwischen 1935 und 1945) zu erfahren.
Die Schüler*innen sahen die größte Synagoge Europas und besuchten den „Raoul-Wallenberg-Gedenkpark“, in dem ein aus Metall bestehender Gedenkbaum in Form einer Trauerweide errichtet wurde, der den entrechteten, gedemütigten, gequälten und ermordeten Juden Ungarns gewidmet ist – jedes Blatt dieses Baumes trägt den Namen eines Menschen, der durch den nationalsozialistischen Terror ums Leben kam.
Die Arbeitsgemeinschaft hatte immer wieder die Gelegenheit, die Perspektive der heutigen Ungarn kennenzulernen. Wir begegneten aufgeschlossenen, der ungarischen Politik und der sich verändernden Erinnerungskultur kritisch gegenüberstehenden Fachleuten, die uns vielschichtig und umfassend informierten und durch Budapest führten.
Ein für alle Beteiligten besonders bewegender Moment war der Besuch des Mahnmals „Schuhe am Donauufer“, an dem die Schüler*innen Teelichter anzündeten und eine Gedenkminute abhielten. An diesem Ufer starben Budapester Juden, als sie dort zusammengebunden erschossen wurden oder verletzt in der Donau ertranken.
Dieses Mahnmal wurde am Folgetag erneut ins Gedächtnis gerufen, als die Gruppe auf eine Zeitzeugin und Überlebende der Shoah traf, die berichtete, dass auch sie, damals als kleines Mädchen, an dieser Stelle des Donauufers gestanden habe und miterleben musste, wie am anderen Ende der Reihe bereits Menschen hinabstürzten – sie habe diesen Alptraum dank der Hilfe des schwedischen Diplomaten Raoul Wallenberg überlebt, erzählte sie.
Genau wie der Auschwitz-Überlebende Elie Wiesel appelliert auch die ungarische Überlebende an die Schüler*innen, niemals zu vergessen, was geschehen ist, dafür zu sorgen, dass diese Verbrechen sich nicht wiederholen und aufzustehen, wenn sie Intoleranz und Hass erleben.
Insgesamt blicken wir alle auf eine interessante, informative, aber vor allem auch bewegende Zeit in Budapest zurück.
von AFSGT Redakteur | Allgemein, International, Schuljahr 2015/2016
Bei der Preisverleihung für die Teilnehmer des „Europäischen Wettbewerbs“ am 22.06. in der Geschwister-Scholl-Realschule gab es eine positive Überraschung für Dimosthenis Koutsakis, der die Jahrgangsstufe 12 der AFS besucht.
Sein im Spanischunterricht im Rahmen des Projektes „Migration/Migrationsströmungen in Europa“ verfasstes fiktives Tagebuch eines syrischen Flüchtlings, der sein Land verlässt und nach Madrid auswandert, wurde mit dem 1. Platz in der Kategorie Einzelarbeit ausgezeichnet.
Beeindruckend sind nicht nur die in der spanischen Sprache verfassten Gedanken, Gefühle und Wünsche des Flüchtlings, sondern vor allem auch die hervorragenden Zeichnungen des Schülers.
Auf dem Foto zu sehen sind Dimosthenis Koutsakis sowie Christian Schneider und Petra Geers (Landesbeauftragte des Europäischen Wettbewerbs)