Liebe SchülerInnen, liebe Lehrkräfte, liebe Eltern, lieber Bürgermeister,
hätten wir eine Welt ohne Müll, dann bliebe uns erspart eine Stunde bei der Wärme Müllsammeln zu gehen!
Von einer derartigen Utopie sind wir allerdings noch lange entfernt, sodass wir Gütersloher Schulen, die Grundschule Pavenstädt, das Städtische und Stiftische Gymnasium, sowie die Anne-Frank-Gesamtschule, heute gemeinsam zum Müllsammeln losgezogen sind. Wir haben aber nicht etwa unsere Schulhöfe vom lästigen Müll befreit, nein, wir haben den Müll in der Innenstadt, zwischen den Schulen und dem Rathausplatz, eingesammelt. Müll, der alle Gütersloher BürgerInnen etwas angeht.
Warum? Naja, wenn wir nur unseren eigenen Müll einsammeln, ist das zwar schön für die Schulen, aber leider interessiert das kaum jemanden.
Dabei ist der schulische Müll ein großes Problem. Täglich fällt eine große Menge Abfall an den Schulen an, Mülltrennung gibt es kaum und wenn es sie gibt, landet trotzdem am Ende alles wieder in der gleichen Tonne.
Wir sind heute gemeinsam Müllsammeln gegangen und hier zusammengekommen, um auf diese Problematik aufmerksam zu machen und unsere Forderungen zur Beseitigung dieser in die Öffentlichkeit zu tragen; denn wenn wir von mehr Nachhaltigkeit in den Schulen sprechen möchten, muss sich etwas ändern!
Wir verfolgen drei zentrale Ziele:
Erstens fordern wir für die Gütersloher Schulen ein einheitliches Mülltrennungssystem mit vernünftigen Mülltrennungsbehältern.
Zweitens sehen wir es als notwendig an, dass alle Reinigungskräfte eine umfangreiche Weiterbildung zum Thema „Müllentsorgung und Mülltrennung“ erhalten.
Und drittens, benötigen wir Unterstützung bei der Entwicklung und Umsetzung von schuleigenen Müllvermeidungskonzepten, wie bei der Anschaffung von Wasserspendern. – Letzteres nicht nur zum Wohle unserer Umwelt, sondern auch zum Wohle unserer Gesundheit. Wobei eine intakte Umwelt natürlich notwendig ist, damit wir ein gesundes Leben führen können.
Wir können stolz darauf sein, heute einen Beitrag zu leisten, die Stadt sauberer zu machen. Aber es geht um mehr
Uns muss klar werden, dass wir nur einen Planeten haben. Uns muss klar werden, wie groß unsere Verantwortung ist und uns muss klar werden, dass wenn wir nichts ändern, wir unseren einzigen Lebensraum und den von unzähligen anderen Lebewesen zerstören.
Um einen meiner Lieblingsphilosophen, Hans Jonas, zu zitieren: „Der heutige Mensch ist der Welt gefährlicher geworden, als sie ihm jemals war.“
Durch den heutigen wissenschaftlichen und technischen Stand tragen wir eine riesengroße Verantwortung tagtäglich auf unseren Schulten, die es uns zu einer moralischen Pflicht macht, unser Verhalten nachhaltiger zu gestalten und gewohnte Dinge – wie eine mangelhafte Müllentsorgung – zu ändern.
Die SchülerInnen haben heute gezeigt, dass sie etwas verändern möchten, dass ihnen etwas daran liegt, weniger Müll auf den Straßen und auf den Schulhöfen liegen zu haben. Aber der Appell muss sein: wir schaffen das nicht allein, wir benötigen die Hilfe der Stadt!
Die wichtigsten Personen heute sind natürlich die SchülerInnen und bevor ich ihrem Beitrag zu viel vorwegnehmen – denn im Sommer habe ich mein Abitur an der AFS erfolgreich abschließen können und bin somit keine Schülerin mehr -, werden wir nochmal gemeinsam tätig.
Rede: Anna Kötter