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Interview mit den Peer Guides der Anne-Frank-Ausstellung (Schüler*innenzeitung VIRUS)

Melissa Sagir, Maria-Alexandra Sirghi, Giovanna Aronica und Sophie Steinmeier als Peer-Guides.


Vom 11. Mai bis 10. Juni 2022 war die Wanderausstellung „Deine Anne – Ein Mädchen schreibt Geschichte“ zu Gast an unserer Schule. In der Ausstellung erzählen große Bildwände von Annes Leben und ihrer Zeit während des Nationalsozialismus. Eine Besonderheit der Ausstellung war die Begleitung durch Peer Guides. Diese wurden innerhalb von zwei Tagen ausgebildet und begleiteten die Besucher durch die Ausstellung. Themen wie Antisemitismus, Rassismus und verschiedene Arten von Diskriminierung standen im Vordergrund.

  • Was hat dir bei der Begleitung der Besucher*innen am meisten gefallen?

Melissa: Als Peer Guide hat mir besonders gefallen, auf die Themen Antisemitismus und Rassismus aufmerksam zu machen, da einige Gäste mit den Begriffen nicht viel anfangen konnten. Auch fand ich es gut, den Besucher*innen mitzugeben, dass es unterschiedliche Möglichkeiten des zivilgesellschaftlichen Engagements gibt.

Maria-Alexandra: Am besten gefallen haben mir die Reaktionen von jüngeren Besucher*innen, die sich noch nie konkret mit der Geschichte Jüd*innen beschäftigt haben und durch die Ausstellung so neue Fakten erfahren haben. Bei den älteren Gästen fand ich die Gespräche sehr spannend, da einige von ihren eigenen Erfahrungen erzählt haben.

Sophie: Am besten hat mir gefallen, dass ich vielen jungen Besucher*innen die Themen der Ausstellung näher bringen konnte. Trotz der thematischen Vielfalt konnte ich jedes Thema in Beziehung zu den anderen setzen.

  • Welche Erfahrung ging dir am meisten zu Herzen?

Melissa: Die Erfahrungen von Jugendlichen, die selbst Diskriminierung und Mobbing erleiden mussten. Ich erinnere mich besonders an einen Schüler, der uns erzählte, dass er in der Grundschule wegen seiner Hautfarbe ausgegrenzt wurde und sich damals wünschte, so wie die anderen auszusehen, um toleriert und akzeptiert zu werden.

Maria-Alexandra: Das Gefühl, Wissen zu vermitteln, war für mich eindeutig sehr prägend und schön. Aber ich hatte auch eine Führung mit Senior*innen, die ich nie vergessen werde, da ich durch ihre Erfahrungen auch selbst vieles bei der Begleitung gelernt habe.

Sophie: Alle Gruppen, die ich begleiten durfte, waren mir gegenüber sehr offen und haben mir viel erzählt. Bewundernswert fand ich, wie gut sich die jungen Besucher*innen in Anne Frank bzw. in andere Personen hineinversetzen können und wie viel sie über sie erzählen können.

  • Welches Thema der Anne-Frank Ausstellung war für dich am spannendsten zu begleiten?

Melissa: Besonders spannend fand ich das Modul 10 – „Wen schließe ich aus?“. Das Modul thematisiert Diskriminierungen damals und heute, erklärt, wie Diskriminierung stattfindet und welche Rollen wir in diskriminierenden Situationen einnehmen können. Oft sind den Schüler*innen die Gegenwartsbezüge der Ausstellung nicht bewusst und sie stellen sich die Frage, was das eigentlich mit heute zu tun habe, da es doch so lange her sei.

Maria-Alexandra: Es ist recht schwer, sich für ein Thema zu entscheiden, denn alle bauen strukturell aufeinander auf. Aber wenn ich mich entscheiden müsste, dann würde ich das Modul zu der Zeit nach dem Überfall Deutschlands auf die Niederlande und die Umsetzung der antijüdischen Maßnahmen immer wieder begleiten wollen.

Sophie: Um ehrlich zu sein, fand ich jedes Thema unglaublich spannend, denn alle waren auf ihre Art und Weise faszinierend.  Jede Gruppe hatte unterschiedliche Gedankengänge zu den einzelnen Themen.

  • Was nimmst du für die Zukunft mit, nachdem du jetzt ein Monat aktiv als Peer Guide tätig warst?

Melissa: Ich nehme mit, dass es viele Möglichkeiten gibt, gegen alle Formen von Diskriminierung aktiv vorzugehen. Alle können einen Beitrag zu einer gewaltfreien, demokratischen Gesellschaft leisten. Während der Ausstellung wurde mir bewusst, dass jeder Mensch bei sich selbst anfangen muss, um die Welt zu verbessern. Es ist wichtig, als ersten Schritt das eigene Handeln zu betrachten, um dann mit wenig Aufwand viel zu verändern.

Virus-Redakteurin: „Wie wunderbar ist es, dass niemand einen Moment warten muss, bevor er anfängt, die Welt zu verbessern.“ (Zitat: Anne Frank, Tagebuch)

Maria-Alexandra: Nach einem Monat habe ich selbst gelernt, dass die Menschen sehr unterschiedlich sind und dass gewisse Themen auf unterschiedliche Weise angesprochen werden sollten. Zugleich würde ich weiterhin über Themen wie Ausgrenzung aller Art sprechen wollen und das Wissen, welches ich in der Zeit erlangt habe, vermitteln wollen. Ich schätze die Menschen in meinem Umfeld mehr und würde mich weiter für Gerechtigkeit einsetzen wollen.

Sophie: Ich denke, ich nehme mit, dass wir alle, auf irgendeine Art und Weise die Welt verändern können. Wir müssen nur an das Gute in den Menschen glauben, wie Anne einst auch. Ich nehme all die Erfahrungen von den Besucher*innen, die Gespräche und die Gedankengänge mit, denn sie werden mir bestimmt in der einen oder anderen Situation weiterhelfen, die mir noch in meinem Leben bevorsteht.

Interviewerin: Giovanna Aronica, Jg. 11
Teilnehmerinnen: Sophie Steinmeier, Maria-Alexandra Sirghi, Melissa Sagir, Jg. 11

SV-Tag 2022 an der Anne-Frank-Gesamtschule: „true courage comes from within“ (Schüler*innenzeitung VIRUS)

Nach zwei Jahren Corona-Pause startete der SV-Tag am 07.06.2022 in eine neue Runde. Unter dem Motto „true courage comes from within“ boten über 30 verschiedene Workshops ein vielfältiges Angebot für Schüler*innen der Anne-Frank-Gesamtschule. Von musikalisch, künstlerisch oder sportlich geprägten Workshops bis hin zu Angeboten für Geschichts-, Kultur- oder Umweltinteressent*innen war für alle etwas dabei. So konnten sich Schüler*innen z.B. mit dem Künstler Banksy beschäftigen, Sportarten aus anderen Ländern ausprobieren oder eigene Songtexte kreieren. 

 

Alle Workshops sind von SV-Mitgliedern zuvor geplant und vorbereitet worden, sodass sie am SV-Tag von Lehrkräften durchgeführt werden konnten. Aber auch einige externe Organisationen waren vor Ort, z.B. die Tanzschule Stüwe Weissenberg, die Tierschutzorganisation „Achtung für Tiere e.V.“, die Polizei oder die Bikergruppe U.B.A.K.A, die sich gegen Mobbing und für Kinder einsetzt. 

 

Für die Mitglieder der SV hat sich die viele Arbeit gelohnt, denn der Tag war ein voller Erfolg. Ohne die zahlreiche Unterstützung aus der Schulgemeinschaft wäre der SV-Tag jedoch nicht umsetzbar gewesen, sodass sich die SV insbesondere bei allen Lehrkräften und Externen, aber auch bei allen anderen Unterstützer*innen herzlich bedanken möchte. Aktionen wie diese machen das Schulleben ein kleines bisschen bunter und zeigen immer wieder, dass wir als Anne-Frank-Gesamtschule unsere Schulkultur leben und als Schulgemeinschaft zusammenhalten.

Text: Anna Kötter
Fotos: Mark Graff

Wird es im Jahr 2022 endlich besser?

Wird es im Jahr 2022 endlich besser? Die Krise begann Anfang 2020. Wir haben nun fast zwei Jahre unter besonderen Umständen verbracht, mussten uns einschränken, Verluste einstecken – zu vielen Zeitpunkten blieb uns nur die Hoffnung auf baldige Besserung. Ständig hofften wir, dass es bald besser werden würde, ständig träumten wir von einer Zeit nach Corona und der Rückkehr zum Status quo ante; ständig wurden wir enttäuscht, denn unsere Hoffnungen blieben unerfüllt.

Die Pandemie hält länger an, als wir es zu Beginn erwartet hatten. Wahrscheinlich wird es ein Leben nach der Pandemie gar nicht mehr geben. Vielmehr wird sie zu einem Teil unseres alltäglichen Lebens werden und wir müssen lernen, mit ihr zu umzugehen.

Anstelle jetzt alles als hoffnungslos zu deklarieren, sollten wir aufhören, uns zu sehr auf die Hoffnung auf eine bessere Zukunft zu konzentrieren und mehr die Gegenwart in den Blick nehmen. Denn dort findet sich immer etwas Positives, auch wenn die Situation noch so aussichtslos erscheint. Oftmals sind es eben die kleinen Dinge, die einen zum Lächeln bringen und den Moment ausmachen. Und wenn es nur der Duft von Kaffee am Morgen ist oder die winzigen Sonnenstrahlen. So werden diese Elemente, indem wir sie wahrnehmen und wertschätzen, leicht zu etwas Besonderem.
Natürlich können wir uns auch weiter im Kreis drehen und auf ein Besser hoffen, wir können aber auch anfangen, das Beste aus der Situation zu machen und anfangen für die kleinen Momente zu leben.

Lasst uns das Jahr also damit beginnen, uns mehr auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren und ganz nach folgendem Motto zu leben: „Im Leben geht es nicht darum zu warten, dass das Unwetter vorbeizieht, sondern zu lernen, im Regen zu tanzen.“ Somit wird die obige Frage, ob es 2022 besser werden wird, überflüssig. Es geht vielmehr darum, was wir aus dem machen, was uns das Jahr 2022 bringt und welche Tanzschritte wir uns an Unwettertagen ausdenken.

Anna Kötter, Q2

Schüler*innenzeitung VIRUS Nr. 112

Liebe Leser*innen,

kurz vor den Weihnachtsferien präsentieren wir Euch eine neue VIRUS-Ausgabe, damit Ihr über die Ferien mit Lesestoff versorgt seid. Außerdem ist es die erste VIRUS-Ausgabe mit Herrn Flöper als neuem Leiter der VIRUS-Redaktion.

Wie immer wurden in der Ausgabe verschiedene Bereiche thematisch abgedeckt. In der Rubrik „Politik und Gesellschaft“ findet Ihr einen Text, der von den Vorteilen einer veganen Lebensweise berichtet.

Und natürlich darf auch der Psychotest nicht fehlen! Dieses Mal kannst Du herausfinden, welcher Weihnachtstyp Du bist.

In der Rubrik „Aus dem Schulalltag“ gibt es einen Artikel darüber, wie die AFS am 19.11.2021 im Düsseldorfer Landtag als Europaschule ausgezeichnet wurde. Für das Lehrerinterview stand uns Herr Flöper zur Verfügung.

Für diese VIRUS-Ausgabe haben uns Schüler*innen aus dem Deutsch E-Kurs von Frau Cebulla zwei Leserbriefe zu dem Artikel „UnVerlpackt – Einkaufen geht auch verpackungsfrei“ aus der letzten VIRUS-Ausgabe zugesendet. Vielen Dank!

Im Rahmen der „School’s Out“-Aktion der GT!nfo formulierten einige Schüler*innen ihre Wünsche für das kommende Jahr. Diese wollen wir Euch natürlich nicht vorenthalten.

Die Redaktion wünscht Euch besinnliche Feiertage, schöne Ferien und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Bleibt gesund!

Eure VIRUS-Redaktion

 

Inhalt

Vorwort
Politik und Gesellschaft
Klimaschutz – alles nur Grün oder Schwarz
Veganismus oder Vegetarismus?
Rassismus begleitet die Menschen

Psychotest
Was für ein Weihnachtstyp bist Du?

Aus dem Schulalltag
Neue Europaschulen in NRW – die AFS war in Düsseldorf dabei
Update von der Klima und Umwelt AG
Lehrerinterview mit Herrn Flöper
Vladalina stellt die Teestube vor (Videolink)

Leserbriefe
Antworten auf „UnVerlpackt – Einkaufen geht auch verpackungsfrei“

Verschiedenes
Wünsche von Schüler*innen für das Jahr 2022

Impressum

Am 18. Juni erscheint nach 34 Jahren die letzte Schülerzeitung unter der Leitung von Frau Hinrichs

Coronabedingt kann auch diese Ausgabe nur durch Vorbestellung (Beate Hinrichs) erworben werden, und zwar bis Montag, den 14. Juni. Verteilt wird sie gegen einen Beitrag von 50 Cent (bitte Kleingeld bereithalten) ab dem 18. Juni durch Frau Hinrichs oder Redaktionsmitglieder. Bitte gebt/geben Sie bei der Vorbestellung die Klasse an.
Und hier noch ein Hinweis: Einige der Texte erscheinen zusätzlich in der nächsten Ausgabe der GT-Info.

DOWNLOAD ALS PDF

Politik und Gesellschaft
Der Sinn in der Sinnlosigkeit
Wenn Fakten mit Meinungen gleichgesetzt werden
Ein kleiner Wald mit großer Bedeutung
“UnVerlpackt” – Einkaufen geht auch verpackungsfrei
Impfen – ja bitte
Milliardengeschäft Fußball
Warum Fußball, wenn doch alles geschlossen ist?
Die Pelzindustrie in Deutschland
Glücksspiel in Deutschland

Aus dem Schulalltag
Abschied nach 34 Jahren VIRUS
Die AFS soll grüner werden
Der ökologische Fußabdruck der AFS
Die AFS als Europaschule

Psychotest

Wie nachhaltig ist Dein Leben?

Verschiedenes
Blockchain — Das Update für das Internet
Buchtipp: “Mein Sommer auf dem Mond”

Abschied nach 34 Jahren „Virus“

Jede/r an unserer Schule hat bestimmt schon einmal etwas von Frau Hinrichs gehört, denn sie leitet seit 34 Jahren die Redaktion unserer Schülerzeitung. Ich habe ein Gespräch mit ihr geführt und erfahren, wie alles angefangen hat und wie es jetzt weitergeht.

Als Frau Hinrichs 1987 an unserer Schule kam, wurde sie von den SchülerInnen zur SV-Lehrerin gewählt. Und sie war erst vier Wochen an unserer Schule, als die damalige SV sich eine Schülerzeitung wünschte und Frau Hinrichs fragte, ob sie diese zusammen mit ihnen entwickeln könnte. Sie wusste zwar nicht wirklich, was dazu alles nötig war, machte sich aber gemeinsam mit den SchülerInnen, von denen die ältesten übrigens damals erst in der siebten Klasse waren, an die Arbeit.
Zunächst hieß die Zeitung noch „West Side Story“, aber schon nach einem Jahr gefiel den Jugendlichen der Name nicht mehr und die Zeitung wurde nach vielen Diskussionen in „Virus“ umbenannt – und so heißt sie auch heute noch.
In den vergangenen 34 Jahren leitete Frau Hinrichs ungefähr 1200 Redaktionssitzungen, half mit beim Layout von 111 Zeitungen und betreute mehr als 150, wenn nicht sogar 200 RedakteurInnen.

Am meisten hat ihr an ihrer Arbeit gefallen, dass sie immer wieder neue nette und engagierte SchülerInnen kennen gelernt hat, mit denen sie interessante Gespräche über die verschiedensten Themen führen konnte, bei denen sie viel dazu gelernt hat. Auffällig sei gewesen, dass sich die Themenbereiche und Interessen der Jugendlichen in bestimmten Wellen geändert hätten. So sei in den 80iger-Jahren der Umweltschutz sehr wichtig gewesen, später hätten andere Themen im Fokus gestanden und jetzt sei Klimaschutz wieder von großer Bedeutung.
Es sei der Redaktion immer wichtig gewesen, sich kritisch mit gesellschaftlichen Themen auseinanderzusetzten; manche Texte wie ein Artikel über eine Pelztierfarm seien so brisant gewesen, dass Frau Hinrichs bei der Schulleitung um Erlaubnis fragen musste, ob diese veröffentlicht werden durften.

Frau Hinrichs wird die Schule jetzt verlassen, doch die „Virus“ bleibt weiterhin bestehen, denn mit Herrn Flöper hat sie einen engagierten Nachfolger gefunden, der die Arbeit der Redaktion auch in den letzten Jahren schon durch die Verknüpfung mit der Homepage und mit Facebook unterstützt hat.

Zum Schluss des Gesprächs sagte Frau Hinrichs, dass es eine sehr tolle Zeit war, die unglaublich schnell vergangen ist. Sie hätte nie gedacht, dass aus der spontanen, verrückten Idee, eine Schülerzeitung zu machen, ohne davon die geringste Ahnung zu haben, fast 35 Jahre Redaktionsarbeit werden würden.
Sie freut sich, dass die Zeitung weiterhin erhalten bleibt und sie diese weiterhin verfolgen kann, als Printausgabe oder als Online-Medium.

Text: Alexandra Wlasnew, Jg. 10
Foto: Fabian Flöper

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