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10. Ziele der Schulentwicklung – Entwicklungsvorhaben

Neben begonnenen und/oder neu startenden fachbezogenen oder sozialen Projekten und Zielen, die weiterverfolgt werden, lassen sich Leitziele mit Entwicklungsschwerpunkten benennen, die unsere Schulentwicklungsarbeit besonders prägen werden.

Entwicklungsvorhaben I

Individualisiertes/personalisiertes Lernen als Entwicklungsaufgabe

Ziel individualisierten Lernens ist es, jede Schülerin und jeden Schüler intensiv mit ihren bzw. seinen Stärken und Entwicklungspotentialen in den Blick zu nehmen und im Lernprozess zu unterstützen. Wir möchten eine Lernumgebung schaffen, die von einem individualisierten Lernbegriff geprägt ist. Dabei sollen die Schülerinnen und Schüler Kompetenzen als aktiv Lernende in der Auseinandersetzung mit pädagogischen Instrumenten erwerben. Schülerinnen und Schüler, die in diesem Rahmen als lernende Subjekte agieren, sollen in weitaus stärkerem Maße Verantwortung für ihre persönlichen Lernprozesse übernehmen.

Wir sind der Meinung, dass das selbstgesteuerte, selbstständige Lernen durch die gemeinsame Festlegung individueller Lernziele und die Unterstützung der Selbststeuerung zum Beispiel durch Vereinbarungen zur Planung, Dokumentation und Reflexion individueller Lernwege gefördert wird. Findet eine entsprechende Umsetzung durch Lehrkräfte statt, tragen wir dazu bei, Lernerfolge sichtbar werden zu lassen. Dabei schließt individuelle Förderung immer auch die Entwicklung der sozialen und personalen Kompetenzen mit ein. (siehe Kapitel 5 und 6).

 

Individualisiertes (auch personalisiertes) Lernen bedeutet nicht, dass Lernende nur in Einzelarbeit lernen. Vielmehr möchten wir Lernenden in anregenden Lernumgebungen Raum für ihre individuelle Kompetenzentwicklung geben. Zugleich durch den Ausbau projektorientierten Lernens ihnen im gegenseitigen Austausch auch kooperative Lehr- und Lernformen bieten.

 

Im Konzept der Lernbüros gehen wir davon aus, dass individualisiertes Lernen nur gelingen kann, wenn Schülerinnen und Schüler Verständnis für ihre eigenen Lernprozesse entwickeln, wenn sie Auskunft geben können über ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten, wenn sie wissen, was sie bereits können, aber auch was sie noch lernen könnten. Zentrale Instrumente, Lernprozesse erfolgreich zu bewerten und die Selbststeuerungsfähigkeit von Schülerinnen und Schülern zu unterstützen sind u.a. Wochenpläne, Lernbegleiter, Checklisten, Lernpfade mit Lernmaterialien, die im Rahmen selbstgesteuerten, individualisierten Lernens helfen, Lernprozesse zu planen und Kompetenzentwicklungen sichtbar zu machen. Daran haben wir bereits intensiv gearbeitet und uns deutlich besser aufgestellt.

 

Ein anstehendes Entwicklungsfeld, welches nicht nur im Bereich selbstgesteuerten Lernens, sondern auch im Zusammenhang von Beziehungsarbeit von großer Bedeutung ist, wird in der Verbesserung und Förderung unserer Beratung, dem Lerncoaching und Feedback im Kollegium gesehen. Daran möchten wir verstärkt arbeiten und mithilfe geeigneter Fortbildungsmaßnahen unsere Kompetenzen ausbauen.

 

Entwicklungsvorhaben II

Digitalisierung des Unterrichts, digitale Kompetenzentwicklung und Aufbau eines Medienkonzeptes

Das Entwicklungsvorhaben „Digitalisierung des Unterrichts, Erwerb digitaler Kompetenzen und Aufbau eines Medienkonzeptes“ begleitet uns seit mehr als drei Jahren. Das Leitziel beruht u.a. auf der Einsicht, dass ein kompetenter Umgang mit neuen Technologien und digitalen Informationen als unumstritten gilt und als eine zentrale Aufgabe des schulischen Bildungsauftrags gesehen wird. Die Bedeutung der Fähigkeiten nimmt angesichts der rasanten technologischen Entwicklungen und der fortgeschrittenen Technisierung aller Lebens- und Arbeitsbereiche unaufhaltsam zu. Dabei geht es darum, Schülerinnen und Schüler in den Fähigkeiten zu schulen, medial vermittelte Informationen auszuwählen, zu verstehen, zu nutzen und zu kommunizieren.

Die grundsätzliche Bedeutung einer gezielten und kontinuierlichen Fortbildung von Lehrkräften wurde durch die Covid-19-Pandemie mit ihren vielfältigen Herausforderungen zusätzlich unterstrichen und verstärkt. Schulen, Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler waren auf die Erfordernisse eines (digital gestützten) Fernunterrichts insgesamt nur unzureichend vorbereitet und sind es in Teilen immer noch. In großer Deutlichkeit zeigte sich, dass die Rahmenbedingungen an Schulen und die Kultur der Digitalität in der Gesellschaft in vielerlei Hinsicht (noch) nicht zusammenpassen. Alle Beteiligten waren und sind weiterhin herausgefordert, kurzfristig schulformspezifische Lösungen für die Gestaltung von Lehr- und Lernprozessen im Distanzunterricht zu entwickeln, wobei die Nutzung digitaler Medien eine zentrale Rolle spielt. Was die Weiterentwicklung der Kompetenzen von Lehrkräften im Bereich der Digitalität anbelangt, hat die Situation die Erfordernisse und die intensive Auseinandersetzung von Lehrpersonen mit digitalen Medien sowie die Bedeutung und das Potenzial digital gestützten Unterrichts deutlicher hervortreten lassen als vor der Pandemie.

 

Durch den künftig verstärkten Einsatz von Cloudsystemen wird es Lernenden und Lehrenden zunehmend möglich, den Lernraum virtuell zu erweitern, gemeinsam zu arbeiten und zu lernen. Um Lehrende fit für die Vermittlung zu machen, bedarf es der schulischen Organisation und Koordination von geeigneten Fortbildungsangeboten. Zudem bietet sich auch die Möglichkeit, sich im Kollegium mit- und untereinander digital zu unterstützen und intern Kolleginnen und Kollegen einzubinden, die bereits Vorkenntnisse und Sicherheit im Umgang mit iPads, Programmen und Apps besitzen.

 

Eine Erkenntnis, die wir gewonnen haben, lautet, erst wenn die Lehrenden selbst den Wert des Digitalen im eigenen Tun erfahren und ihre eigenen Kompetenzen stärken, erfolgt digitales Unterrichten selbstverständlicher mit den Schülerinnen und Schülern. Wir haben uns diesbezüglich auf den Weg gemacht, werden dieses Vorhaben aber – vorausgesetzt wir verfügen über angemessene schulische Ausstattungen – weiterhin ausbauen und intensivieren. Dabei orientieren wir uns grundsätzlich an dem SAMR-Modell (Dr. Ruben Puentedura), welches der Anregung und Orientierung dient und die Integration digitaler Medien in das Unterrichtsgeschehen unterstützt. 

 

Mit dem Einsatz digitaler Medien in das Unterrichtsgeschehen ergibt sich folgerichtig die Forderung nach einem Medienkonzept für die AFS. Der Einsatz von Medien soll bei uns in unterschiedlichen Formen und in verschiedenen Unterrichtssituationen stattfinden. Das Ziel eines schulumfassenden Medienkonzeptes liegt aus unserer Sicht darin, dass Schülerinnen und Schüler Kenntnisse, Einsichten, Fähigkeiten und Fertigkeiten erwerben, um den Herausforderungen in einer von Medien beeinflussten Welt gerecht zu werden. Dasselbe gilt auch für die Kolleginnen und Kollegen. Das schulische Medienkonzept schafft durch einen Austausch aller in der Schule Beteiligten eine gemeinsame Basis für die aktive Gestaltung der Lernumgebung und Unterrichtsorganisation. »Die einzelne Schule soll entsprechend den pädagogischen Bedürfnissen […] ein Medienkonzept aufstellen, das sich am Schulprogramm orientiert und auch ein schulspezifisches Qualifizierungskonzept enthält.« (vgl. BASS 16-13, Nr. 4).

 

Fest steht aber auch, dass die Ausgestaltung und Fortschreibung eines Medienkonzeptes sich als längerer Prozess gestaltet, der auf mehreren Ebenen einer Schule stattfindet und immer wieder gemeinsam abgestimmt werden muss. Kooperation ist uns dabei wichtig: So sind neben der Schulleitung insbesondere technisch kompetente Kolleginnen und Kollegen, Fachkonferenzen mit ihren fachlichen Lernmittelkonzepten als Motor bei der Fortschreibung des Medienkonzepts gefragt. Grundsätzlich sind wir auch abhängig von der technischen Ausstattung der Schule und der Verfügbarkeit notwendiger Hard- und Software. Somit kommt als Gelingensbedingung ein externer Faktor hinzu, den wir nicht beeinflussen können.

 

Mit der seit den letzten drei Jahren zunehmend besseren digitalen Ausstattung und dem Kompetenzzuwachs des Kollegiums ändert sich der Unterricht in den Lernbüros und im sonstigen Fachunterricht unter Einbeziehung der technischen Geräte und digital ausgerichteter Unterrichtsvorhaben. Zugleich zeigt sich deutlich, dass es vermehrt Fortbildungsbedarf für Kolleginnen und Kollegen geben muss, damit sie Sicherheit und Know-how im Umgang mit iPads, digitalen Tafeln, Tools etc. gewinnen, um den neuen Herausforderungen eines digital unterstützten Unterrichts gut umsetzen zu können.

 

Vor dem Hintergrund bedarf es einer intensiven Begleitung durch schulintern und schulextern organisierte Fortbildungsangebote für das Kollegium wie auch für unsere Schülerinnen und Schüler. Angedacht wird auch die Gruppe der Eltern zukünftig mehr mit in die Fortbildungsangebote einzubeziehen. Ein weiterer Schritt ist das für die Zukunft geplante Ziel das digitale Klassenbuch in unserer Schule einzuführen. Zurzeit beschäftigten sich aus unseren Reihen einige kompetente Kollegen damit und bereiten erste Überlegungen und Handlungsschritte für die Einführung des digitalen Klassenbuchs vor.

 

Entwicklungsvorhaben III

Werteorientierte Schulentwicklung und Leitbildentwicklung

Eng verknüpft mit der neuen Lernkultur und der damit verbundenen Förderung individualisierten, selbstgesteuerten Lernens zugleich der Weiterentwicklung projektorientierten Lernens sowie dem Prozess der Digitalisierung ergeben sich neue Ausrichtungen und inhaltliche (Aus-)Gestaltungen unterrichtlicher und schulischer Abläufe. Hinzu kamen personelle Veränderung in den Leitungspositionen der Schule wie auch im Kollegium, wodurch sich zusätzlich neue Impulse für Schulentwicklung ergeben haben. Die Veränderung in unserer Schule und im Unterricht wird von allen Beteiligten wahrgenommen und soll sich auch in unseren Leitzielen wiederfinden. 

Zu diesem Anliegen passt der vor zwei Schuljahren mit allen am Schulleben beteiligten Personen eingeleitete Prozess einer auf Werteauswahl beruhenden Leitbildentwicklung.

Im Schuljahr 2019/20 haben wir mit den Kolleginnen und Kollegen und anschließend mit Schülerinnen und Schülern zuletzt mit den Eltern (2020/21) eine digitale Werteauswahl vorgenommen, deren Ergebnisse mittlerweile in einer Werteauswahltabelle als Basis für die weitergehende Bearbeitung von Leitzielen der AFS vorliegen.

Geplant ist es, unsere Leitziele und unser Profil an neue schulische Entwicklungsprozesse und ihrem Selbstverständnis im Schuljahr 2022/23 anzupassen. Die Steuergruppe hat auf der Basis übereinstimmender ermittelter Werte aus den drei Gruppen einen Vorschlag für ein Leitbild entwickelt, das die Grundlage für den weiteren Prozess bildet. Ziel ist es, gemeinsam zu einem Leitbild zu kommen, mit dem sich wünschenswerter Weise alle Beteiligten identifizieren können. Es ist geplant das gesamte Kollegium, angestrebt wird auch Schülerinnen und Schüler sowie Eltern an der „Leitbildentwicklung“ mitarbeiten und das Ergebnis mitgestalten zu lassen. Dies könnte im Rahmen eines SchiLf-Tag erfolgen.

 

Entwicklungsvorhaben IV

Schule und Gesundheit

Wir sind BuG Schule und die Schulleitung wie auch Teile des Kollegiums würden begrüßen, wenn eine Teilnahme an BuG fortbestehen würde. Gesundheitsförderung in der Schule ist ein aktuelles Thema. Das Zusammenspiel zwischen Gesundheit und Leistungsfähigkeit aller am Schulleben Beteiligten ist ein Merkmal für Schulentwicklung. Es ist eine Herausforderung zugleich Gemeinschaftsaufgabe. Die Ganzheitlichkeit des Menschen steht im Blickpunkt und wir möchten Konzepte entwickeln, die die persönliche und soziale Erziehung unserer Schülerinnen und Schüler fördern. Die Ansätze sind fachübergreifend, lebensweltbezogen und handlungsorientiert. Sie zielen auf Wissensvermittlung ebenso wie auf Verhaltensänderung und Kompetenzstärkung. Gerade die benannten Zielebenen passen unmittelbar gut zu unserer bereits begonnenen Unterrichtskultur und vielen anderen unserer schulischen Angebote. 

Im Rahmen des Landesprogramms gibt es nicht nur Beratung durch eine Koordinatorin im Bereich „gute, gesunde Schule“ sondere weitere Unterstützungsangebote, die genutzt werden können. Dazu gehören:

  • Bereitstellung von Selbstevaluationsinstrumenten wie das BuG-Screening und die Internetplattform IQES-Online (Instrumente für die Qualitätsentwicklung und Evaluation in Schule). Über die Ergebnisse der Evaluation erhalten wir individuelle Rückmeldungen vom Kollegium über unseren Entwicklungsstand, Stärken und Schwächen. Die daraus ableitbaren möglichen Handlungsfelder können wiederum Grundlage für die Auswahl weiterer Schulentwicklungsschritte und passgenauer Maßnahmen bilden.
  • Fortbildungen z.B. zu Arbeit und Gesundheit im Lehrerberuf, „Classroom-Management“, salutogene Unterrichtsentwicklung, Umgang mit Vielfalt etc.,
  • Netzwerktreffen zu Themen wie: Umgang mit Unterrichtsstörungen, Lehrergesundheit, Partizipation, etc.,
  • Tagungen zum Thema Vielfalt mit Schwerpunktthemen wie „Mentale Barrieren und Stereotype abbauen“, „Kulturelle Vielfalt“, „Salutogener Umgang mit Veränderungen aus Schulleitungssicht“ sowie diverse Workshops zur Umsetzung in der Schulpraxis.

 

Aktuell steht im September 2022 die Entscheidung des Kollegiums für eine Fortsetzung der Teilnahme an dem Landesprogramm durch Teilnahme am BUG-Screening statt. Das Selbstevaluationsprogramm ist Voraussetzung für das Fortbestehen als Partnerschule und Teilnahme am Programm BuG. Sollte sich das Kollegium nicht für eine Fortsetzung der BuG-Teilnahme mithilfe des Screenings entscheiden, wird unabhängig davon dem Thema „Lehrergesundheit“ in einer anstehenden Fortbildungsplanung für SchiLf-Tage Raum gegeben, da es der Schulleitung wichtig ist, Wünschen des Kollegiums einen hohen Stellenwert im Rahmen der Schulentwicklung einzuräumen.

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