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Einmal im Jahr veranstaltet die AFS Big Band unter Leitung von Gudrun Pollmeier ein offenes Konzert in der Schule unter dem Titel „In A BIG BAND HOUR“, – wie immer eintrittsfrei. Aber in diesem Jahr kam den Spenden besonderer Wert zu, gilt es doch, ein Großprojekt der besonderen Art zu finanzieren. Nach dem Vorbild des 1999 von Daniel Barenboim gegründeten Orchesters des west-östlichen Divans wird die Big Band im April 2020 gemeinsam mit der AFS-Partnerschule in Ramallah dort unter dem Titel „United in Hope“ ein Cross-Over-Programm erarbeiten, mit dem man anschließend durch Palästina touren wird, – ein musikalischer Appell zur Völkerverständigung, dessen Schirmherrschaft Bürgermeister Henning Schulz übernommen hat.

Gegründet 1992/1993 und seitdem von Gudrun Pollmeier geleitet ist die AFS Big Band aus dem Schulleben, aber auch dem Kulturleben Güterslohs nicht mehr wegzudenken, – und auch diesmal wurde sie vor vollem Saal ihrem Ruf gerecht und unterstrich den besonderen Stellenwert der musikalischen Ausbildung an der AFS. Standing Ovations belohnten die jungen Künstler.

Elisabeth Rudert und Nele Tiedemann (beide auch BIG Band-Aktricen) moderierten routiniert durch einen Abend: In fünf Blöcken führte das gut dreißigköpfige Ensemble die Zuhörer durch die Welten des Swing, Latin, Rock und Funk, Popp und der Musikballaden. Dabei wechselten sich vertraute Stücke (wie die Dauerbrenner „Sunny“ und „Viva la Vida“) mit neu einstudierten effektvoll ab und elektrisierten das Auditorium. Die harmonisch mit dem Klangkörper abgestimmten Solopassagen, besonders in den Santana-Stücken, und ihre nuancenreiche Modulation sowie die wirkungsvoll gesetzten Crescendi, v.a. in den Popp-Stücken, ließen ahnen, wie viele Übungsstunden nötig sind, eine solche Perfektion zu erreichen.  Dass Bill Haleys Interpretation von „Rock around the clock“ aus dem Jahre 1955 nicht nur die ältere Hälfte des Publikums dahinriss, sondern gleichwohl alle, demonstrierte nachhaltig, dass Klassiker zeitlos bleiben, vorausgesetzt, sie werden mit überschäumender Spielfreude serviert.

Insgesamt: eine gelungene Auswahl, die Big Band-Sympathisanten zu begeistern wusste und zugleich eine erstaunliche Repertoire-Breite zeigte. Obwohl die Besetzung des Ensembles sich jedes Jahr (schulorganisatorisch bedingt) etwas verändert, gelingt es der Leiterin Gudrun Pollmeier immer wieder, den klassischen, unverwechselbaren Big-Band-Sound perfekt zu gewährleisten. Besonders glücklich war sie an diesem Abend, weil sie den Ersteinsatz eines neuen Schlagzeugs bekannt geben konnte. Nur am Rande: Die Zugabe „La Bamba“ erwies sich auch in diesem Jahr als krönender Abschluss eines furios gebotenen Ritts auf „Evil’s Ways“. 

Bild 1:  Gudrun Pollmeier und die Moderatorinnen vor dem neuen Schlagzeug

Bild 2:  Solist Jason Genuit mit Altsaxophon

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