Scheckübergabe: Erik (2. y.1.) und Sydney (2. v. r.) überreichen die Spenden im Beisein von Carsten Epkenhans (3. v.l.) und Jan Rüter (r.) an Ingo Kröger und Ruth Prior-Dresemann. Foto: ShmS
Gütersloh (jed). Sport hält nicht nur Körper und Geist fit, im Optimalfall hilft er als weiterer positiver Nebeneffekt auch noch anderen. Genau in diese Kategorie fällt der Sponsorenlauf der Schüler der Anne-Frank-Gesamtschule. Statt Mathe, Physik und Deutsch stand für die rund 900 Kinder und Jugendlichen der Jahrgänge 5. bis 11. an einem Freitag, Anfang September, Schwitzen, Laufen und Hecheln für den guten Zweck auf dem Stundenplan. In Doppeljahrgängen liefen die Mädchen und Jungen aus den Jahrgängen 5/6, 7/8, 9/10 sowie der Oberstufe jeweils 60 Minuten lang auf Rasen, Hartgummi und Wegen eine 600 Meter große Runde rund um das Schulgebäude. Mit Eltern, Verwandten, Freunden hatten die Läufer zuvor für jede absolvierte Runde einen vorher festgesetzten Betrag ab einem Euro aufwärts ausgemacht. Die konditionsstärksten Läufer schafften in 60 Minuten stattliche 20 Runden, was zwölf Kilometern entspricht. Nach dem vierstündigen Lauf schlugen nach Aussage von Sportlehrer Carsten Epkenhans zwischen 6.000 und 7.000 Runden um das Schulgebäude zu Buche — das machte unter dem Strich die beeindruckende Summe von 14.000 Euro. „Was die Schüler da geleistet haben, war absolut phänomenal. Es sind sogar ein paar Eltern freiwillig mitgelaufen“, sagt Schulleiter Jan Rüter erfreut über den Erfolg des Benefizlaufes.
Neben der steten Vorbereitung im Sportunterricht war das „Kilometerfressen“ auch der Motivation auf der Strecke zu verdanken. Zur Unterstützung wurden die Läufer unterwegs permanent mit Musik beschallt und so auch noch die letzten paar Prozent heraus geholt. „Das war eine tolle Stimmung mit echt guter Musik“, bestätigte auch die zuschauende Tafel-Geschäftsführerin Ruth Prior-Dresemann. Der erlaufene Betrag wurde zur Hälfte zwischen dem Förderverein der Schule und den Lebensmittelrettern aus der Kaiserstraße aufgeteilt. Neben dem immer schwieriger werdenden Tagesgeschäft kommt die Spendensumme von 7.000 Euro bei der Tafel dem nächsten Großprojekt zugute. Um in der Verteilung noch flexibler reagieren zu können, plant Ruth Prior-Dresemann die Anschaffung einer mobilen Verkaufsstelle in Form eines Marktwagens mit einer Klappe an der Vorderseite. Kostenpunkt eines solchen Gefährtes: etwa 100.000 Euro. „Von jeder Spende legen wir einen Teil zur Seite. Irgendwann haben wir das Geld zusammen. Das geht nicht von heute auf morgen“, sagt Prior-Dresemann.
Der Förderverein der Schule als zweiter Nutznießer will mit seinen 7.000 Euro den schuleigenen Klimagarten aufwerten. Die Anschaffung einer Photovoltaikanlage oder einer Wasserpumpe sollen nach Einschätzung des Vorsitzenden des Fördervereins Ingo Kröger dabei helfen den Klimagarten über kurz oder lang autark betreiben zu können.
Aus: Neue Westfälische, 15.12.2023