„Auschwitz ist das Symbol für den Holocaust und die nationalsozialistische Schreckensherrschaft. Das Ausmaß der dort begangenen Verbrechen und der erlittenen Qualen scheint sich der menschlichen Vorstellungskraft zu entziehen. Doch Auschwitz wurde von Menschen gemacht und von Menschen erlitten.“
Roland Vossebrecker rückte am Montagabend im Forum der Anne-Frank-Schule die „Täter von Auschwitz“ in den Fokus seines gut besuchten Vortrags, um „Auschwitz [zu] verstehen“. Das Konzentrations- und Vernichtungslager sei für viele Täter ein Arbeitsplatz mit gewissen Vorzügen gewesen (Kulturangebote, Integration der Familien etc.), was zu einer gewissen Normalität im Arbeitsprozess geführt habe. Mit Fotos und Zitaten wurden diese für uns heute bizarren Lebensumstände und Rechtfertigungsmechanismen dieser Täter veranschaulicht.
Am Ende stellte Roland Vossebrecker die Frage: „Was hat das mit uns zu tun?“. Er wies darauf hin, dass eine Frage nach dem „Wie hätte ich damals gehandelt“ nicht zielführend sei. Viel eher müsse eine Reflexion des eigenen Verhaltens in der Gegenwart angestrebt werden, um ähnliche Rechtfertigungsmechanismen und neue rechtsextreme Tendenzen verhindern zu können. Auch eine Übertragung auf globale Probleme (schlechte Arbeitsbedingungen in Afrika, Fleischkonsum etc.) sei sinnvoll. Dabei müsse das Handeln jedes Einzelnen von uns überprüft werden, um diesen Problemen entgegentreten zu können.
Die Veranstaltung endete mit vielen Fragen an Herrn Vossebrecker und einer regen Diskussion über die „Täter von Auschwitz“.
Text und Bilder: FlöF