Ein Vortrag im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Wissenschaft trifft Schule“ von Volkshochschule und Anne-Frank-Gesamtschule

Referent: Prof. Dr. Jürgen Wertheim, Universität Tübingen
Ort: Anne-Frank-Gesamtschule; Zeit: Donnerstag, 9. November 2023, 16.00 Uhr

Literatur ist das größte Archiv der Welt: ein einzigartiges Speichermedium menschlicher Erfahrungen. Sie ist sogar in der Lage, auch Unausgesprochenes darzustellen: Ob verborgene Befindlichkeiten von Individuen oder kollektive Gefühle und Mentalitäten – der Literatur gelingt es immer wieder, die wichtigen, aber oft schwer greifbaren Untiefen und Unterströmungen komplexer Gesellschaften in anschauliche Erzählungen und Bilder zu fassen.

Drei Jahre lang erforschte Jürgen Wertheimer, Professor für Internationale Literatur, im Auftrag des Bundesministeriums der Verteidigung das prognostische Potenzial von Literatur. Die Hypothese: Krisen und Konflikte zeichnen sich bereits Jahre vor ihrem gewaltvollen „Ausbruch“ in der Literatur ab. Den meisten Kriegen geht ein „Krieg der Wörter“ voraus.
Gemeinsam mit seinem Projektteam hat es sich Jürgen Wertheimer zur Aufgabe gemacht, anhand von Literatur- und Rezeptionsanalysen drohende Krisen und Konflikte bereits in ihrer Latenzphase zu erkennen. Literatur als Frühwarnsystem, um nicht von vermeintlich plötzlichen „Zeitenwenden“ überrascht zu werden.

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