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Ob in der Schule oder in der Natur, der Verpackungsmüll ist nicht zu übersehen. Nun machen eine Umwelt-AG und eine lokale Umweltaktivistin auf das Problem aufmerksam.

Lea Maria Kroker, Gütersloh.

Anette Klee begegnen auf ihren Wegen mit dem Fahrrad alle Arten von Verpackungsmüll. Vom Kaffeebecher bis zum Zigarettenstummel hebt das Mitglied einer Müllsammel-Gruppe vieles auf. Dabei sind ihr besonders Trinkpäckchen wie die der Marke “Capri-Sun” oder die preisgünstigeren Varianten aus dem Discounter ins Auge gefallen, weshalb sie seit einem Jahr mehr als 400 Stück des beliebten Kindergetränks aufgesammelt hat. Dabei habe sie nicht einmal alle auf ihrem Weg aufgehoben, berichtet Klee.

Beim Müllaufsammeln macht Klee sich vor allem um die Natur und um die Tiere Sorgen. Denn die Verpackungen können beim Heumähen oder beim Mulchen von Mähfahrzeugen zerschnitten wer-den, wodurch Teile der Verpackung in die Nahrung von Tieren gelangen. Mit der Zeit gelangen Verpackungsteile zu-dem in die Böden und zerfallen, zum Beispiel zu Mikroplastik. “Wir brauchen die Natur und der Verpackungsmüll ist kein Teil von ihr”, macht Klee deutlich.

Auch die Umwelt-AG der Anne-Frank-Gesamtschule hat sich mit dem Thema Capri-Sun und dem daraus entstehenden Müllaufkommen beschäftigt. Einen Monat lang hat die AG, innerhalb und um ihre Schule herum weggeworfene Capri-Suns aufgesammelt. Dabei sind mehr als 800 Stück zusammengekommen, wie in einem Beitrag auf der Schulhomepage zu lesen ist. Die Trinkpäckchen wurden anschließend zu einer Plane verknüpft und am Schulbalkon befestigt. “Wir möchten die Schüler sensibilisieren und auf das schulischen Müllaufkommen aufmerksam machen”, erklärt An-na Kötter aus der Leitung der Umwelt-AG.

Denn aus einer Umfrage zum Capri-Sun-Konsum an der Schule geht hervor, dass die Mehrheit der Acht- bis Zehntklässler wie auch die Oberstufenschüler die Trinkpäckchen lieben. Dabei liegt der Faktor Geschmack ganz vorne. Trotz-dem ärgern sich 20 von den 43 gefragten Oberschülern über die nicht im Mülleimer entsorgten Verpackungen.
Auch 43 Schüler der befragten 97 Acht- bis Zehntklässler fühlen sich vom Capri-Sun-Müll gestört, geben aber an, dass sie diesen ignorieren können.

Aktuell sucht die Umwelt-AG nach nachhaltigen Alter¬nativen zu Capri-Sun, denn mittlerweile haben sie das Trinkpäckchen am Schulkiosk abgeschafft, erklärt Kötter. Als Ersatz wünschen sich die Schüler etwa kostenlose Wasserspender.

Auch Klee schlägt vor, dass Kinder ihre Getränke in eigenen Trinkflaschen zur Schule mitbringen. Zudem bittet sie Eltern, mit ihren Kindern über die Entsorgung von Abfällen zu sprechen. Dass das Thema Müllaufkommen aber hiermit noch kein Ende findet, macht Kötter deutlich: “Wir möchten weiter auf den Müll an Schulen aufmerksam machen.”

Aus diesem Grund wird die Capri-Sun-Plane am 10. September im Rahmen der Klimawoche am Dreiecksplatz zu sehen sein. Dort wird über das Projekt informiert und Fragen beantwortet.

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