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Die Veranstaltungsreihe „Wissenschaft trifft Schule“ geht in die zweite Runde.

Wieder mit spannenden und interessanten Vorträgen.

Die Veranstaltungen im Überblick:

Die Täter von Auschwitz

Mo.
11.11.2019 19:00 – 20:30 Uhr

Dozent: Roland Vossebrecker

“Auschwitz, das Stammlager,
war eine kleine Stadt. Es war eine kleine Stadt mit seinem Klatsch und Tratsch.
(…) Es gab eine Kantine, es gab ein Kino, es gab ein Theater mit regelmäßigen
Vorführungen. Es gab einen Sportverein, in dem ich auch war. Es war Jubel,
Trubel, Heiterkeit. Wie eine Kleinstadt.” (SS-Mann Oskar Gröning)

Zwischen dem Frühjahr 1940 und
Januar 1945 versahen etwa 7.000 SS-Männer und etwa 200 Frauen Dienst im
Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz als Kommandanten, Lagerführer,
Ärzte, Blockführer oder Wachleute. Viele weitere Menschen waren z. B. als
Eisenbahner, als Wissenschaftler oder Zivilarbeiter in das “System
Auschwitz” eingebunden. Sie alle leisteten ihren Beitrag zum Funktionieren
dieses Systems und beteiligten sich dadurch unmittelbar oder indirekt an der
Misshandlung, Versklavung, Ausbeutung und industriellen Ermordung von Millionen
von Menschen.

  • Wer waren diese Täter?
  • Was für ein gesellschaftliches Leben führten sie in
    Auschwitz?
  • Welche Handlungsspielräume hatten sie?
  • Wie rechtfertigten sie ihr Tun?

Und:

  • Was hat das heute mit uns zu tun?

Der Vortrag wird diesen Fragen mit ausgewählten
Täterbiographien und vielen Originalzitaten nachspüren.

Der Stern von Bethlehem – Vision oder Realität?

Mo.
09.12.2019 19:00 – 20:30 Uhr

Dozent: Prof. Dr. Wolfram
Winnenburg

In wenigen Tagen feiern wir wieder
das Weihnachtsfest, die Geburt Christi. Aus dem Matthäus-Evangelium entnehmen
wir die Überlieferung von einem geheimnisvollen Stern, der den Weisen aus dem
Morgenland den Weg nach Bethlehem zur Geburtsstätte Jesu gewiesen haben soll.
Sterne sind für Astronomen Gegenstand ihrer Forschung. Es ist daher
naheliegend, neben der religiösen Bedeutung des geheimnisvollen Sterns – heute
bekannt als Stern von Bethlehem, Stern der Weisen oder einfach Weihnachtsstern
– auch astronomische Zusammenhänge zu bedenken.

Evangelium und Astronomie in
Übereinstimmung bringen zu wollen, ist für viele Theologen eher eine
intellektuelle Spielerei als ein Forschungsvorhaben, insbesondere deshalb, weil
die Erscheinung am Himmel von ihnen nicht als physischer, sondern als geistiger
Leitstern verstanden wird.

Spricht man dem Stern von Bethlehem
nicht von vornherein jeglichen historischen Kontext ab, so seien folgende
Fragen erlaubt: Gab es diesen Stern von Bethlehem wirklich, welche
astronomische Erscheinung verbirgt sich dahinter und erfüllte er tatsächlich
seine Funktion als Wegweiser? Oder ist das Ganze doch nur eine fromme Legende
bzw. eine Erfindung orientalischer Sterndeuter?

Philosophinnen

Mo.
10.02.2020 19:00 – 20:30 Uhr

Dozentin: Dr. Andrea Reichenberger

Es gibt sie durchaus: Bücher von
und Bücher über Philosophinnen. So schrieb 1740 Émilie Du Châtelet ein Buch
über die Grundlagen der Naturphilosophie oder Christine Ladd-Franklin 1883 eine
Algebra der Logik. Im Jahre 1775 erschien von Adem Friedrich Böhmen eine
Geschichte berühmter Frauenzimmer. Fast hundert Jahre zuvor, 1690, hatte Gilles
Ménage seine Historia mulierum philosopharum veröffentlicht, ein historisches
Lexikon zu 65 Philosophinnen aus beinahe über 2500 Jahre (2019 bei Meiner in
lat.-dt. neu aufgelegt). Der Pariser Intellektuelle Ménage sprach sich für die
Berufung von Frauen in die Académie française aus und begründete dies mit dem
Argument, dass Frauen durch ihre Beiträge die Wissenschaft und Philosophie
enorm bereichert hätten. Wiewohl inzwischen zahlreiche Studien zu Werk und
Wirken von Philosophinnen vorliegen, von Überblicksdarstellungen bis hin zu
Einzelanalysen, bleiben ihre Namen bis heute in Lexika und Einführungen
unerwähnt. Kein Wort von ihnen im Philosophieunterricht an Schulen, keine
Beachtung in universitärer Forschung und Lehre – von wenigen Ausnahmen
abgesehen. Als hätte es Philosophinnen nie gegeben.

In der Veranstaltung geht es darum,
auf dieses vergessene Kulturerbe aufmerksam zu machen. Dabei geht es um mehr
und um anderes als darum, eine Namensliste vorzustellen. Anhand ausgewählter
Beispiele soll die Bedeutung dieser Denkerinnen herausgestellt werden. Von
Elisabeth von Böhmens messerscharfer Kritik am Cartesischen Leib-Seele-Problem
und Émilie Du Châtelets Kritik an Newton und Leibniz über Ilse
Rosenthal-Schneiders neo-

kantianischer Interpretation der
Einstein‘schen Relativitätstheorie und Agnes Maxseins Deutung des Apriori bis
hin zu Bertha von Suttners Friedensphilosophie. Wer waren diese Frauen? Und
warum sind sie nicht in gleicher Weise wie Descartes, Leibniz, Newton oder Kant
in die Geschichte eingegangen, obwohl sie Geschichte schrieben?

Was ist ein Mann? Was ist eine Frau?

Mi.
11.03.2020 19:00 – 20:30 Uhr

Dozent: Dr. Björn Vedder

Was ist ein Mann? Was ist eine
Frau? Wir wissen, dass unser Geschlecht nicht nur eine Frage der Biologie ist,
also der körperlichen Fakten, sondern auch der Kultur, die festlegt, was als
männlich und was als weiblich gilt und damit bestimmte Werte, Vorurteile und
Funktionen verbindet. Diese kulturellen Zuschreibungen des Geschlechts wollen
wir uns anschauen? Wie verhalten sie sich zu den biologischen? Ist nicht alles
Kulturelle nur eine Sache der Vereinbarung? Ist die Unterscheidung zwischen
Mann und Frau mithin beliebig? Welche Formen des Zusammenlebens und der Politik
sind mit den geschlechtlichen Stereotypen verbunden? Gibt es, um nur ein
Bespiel zu nennen, neben der vielbeschworenen Brüderlichkeit aller Menschen nicht
auch eine Schwesterlichkeit?

Link zur VHS:

https://www.vhs-gt.de/index.php?id=92&kathaupt=1&katid=11&katvaterid=1&katname=VHS+fuer+Jugendliche

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