Doppelkonzert zum 30. Geburtstag der AFS
Einmal im Jahr gestaltet die AFS Big Band unter Leitung von Gudrun Pollmeier ein Konzert in der Schule und gibt einen Einblick in ihr Können. Anlässlich des 30jährigen Schulbestehens geriet es in diesem Jahr zu einem musikalischen Leckerbissen der besonderen Art, denn die 40 jungen Musiker aus den Jahrgängen 8-13 traten gemeinsam mit der Westfalen Big Band, einer professionellen Gruppe aus Beckum, unter Leitung von Werner Thome auf.
Gegründet 1992/1993 ist die AFS Big Band aus dem Schulleben, aber auch dem Kulturleben Güterslohs nicht mehr wegzudenken; so trat sie 2012 als erste Big Band im gerade neuen Theater auf. Schwerpunkte sind Stücke des Pop, Rock, Latin und Jazz im Big Band Sound.
Da trifft sich die Band musikalisch mit der Westfalen Big Band aus Beckum, bestehend aus 18 Instrumentalisten und einer Sängerin, die sich vor allem der Latin-Music, Pop-Oldies und Swing-Klassikern verpflichtet hat.
„Swing at its Best“ war das freitagabendliche Doppelprogramm betitelt. Es begann die AFS Band mit Jazz-Klassikern wie Duke Ellingtom, Glenn Miller und Louis Armstrong, arbeitete sich bis in Filmmusiken der Gegenwart, besonders einfühlsam-lyrisch interpretiert „My One True Friend“ (1998) von Bette Midler (Saxophonsolo: Leila Kaeß), und endete mit dem Pharell Williams Song „Happy“ (2013) im Neo-Soul-Stil: Das riss das Publikum endgültig von den Sitzen.
Genauso begeisterten die Darbietungen der Westfalen Big Band. Humorvoll steuerte Bandleader Werner Thome das Publikum durch die verschiedenen Musikstile des 20. Jahrhunderts und seine Musiker durch dynamische Riffs und melodiöse Linien: Klassiker (The boy from Ipanema) wechselten mit weniger Bekanntem und immer beeindruckte die kraftvolle, den Titelstimmungen variant angepasste Stimme der Sängerin.
Gemeinsam spielten beide Gruppen zum Schluss Cantaloupe Island (1964), einen Jazzstandard von Herbie Hancock, und zeigten, wie harmonisch zwei völlig unterschiedliche Ensembles sich in der Musik verbinden können, zugleich auch Ausdruck der Professionalität der AFS Big Band. Als Schulleiter Jörg Witteborg, auch im Namen von Bürgermeisterin Maria Unger, für den wunderbaren Abend dankte und die unglaubliche Arbeit betonte, revanchierten sich beide Bands mit Birdland (1977) einem der bekanntesten Big Band Standards, einer trotz ihrer Eingängigkeit schwierig zu spielenden Komposition. Der Beifall war mehr denn verdient; ein weiterer gelungener Abend im Rahmen der vielen Veranstaltungen zum 30jährigen der AFS, die bewusst auf lange Reden und steife Festakte verzichtet.
(Photos: Norbert Künzel)