„Verantwortung für mich, dich und Europa“ war das Thema des
diesjährigen deutsch-katalanischen Jugendbegegungungsprojektes des
Droste-Hauses in Verl. Zu diesem Thema haben sich 15 Schüler*innen der
Anne-Frank Gesamtschule aus Gütersloh bereits am 12. Februar 2020 haben mit der Lehrerin Oksan
Singil und der pädagogischen Mitarbeiterin des Droste-Hauses Anne Schulte für
den ersten Teil des Projektes auf den Weg nach Sant Celoni in Spanien gemacht.
Bei der ersten Begegnung in Katalonien haben sich die katalanischen und deutschen Jugendlichen mit der Frage auseinandergesetzt, in welchen Bereichen sie als Jugendliche Verantwortung übernehmen können. Dabei haben die deutschen Jugendlichen gemerkt, dass Traditionen und Bräuche in Katalonien immer noch eine sehr wichtige Rolle spielen und durften zwei davon selbst einmal ausprobieren und erleben: Den Ball des Gitanes, einem katalanischen Volkstanz, der sich in jedem Dorf z.B. in der Ausführung und in den Trachten unterscheidet und die Festumzüge mit den populären Figuren der Gigantes und Cabezudos. Die Jugendlichen haben dazu die Werkstatt Sarandaca in Granollers besucht, in der in alter Familientradition die riesigen Figuren für die Umzüge hergestellt werden und durften anschließend einen eigenen kleinen Straßenumzug nachspielen.
Ein weiteres Highlight im Programm war der Besuch der Kooperative „La Fageda“ in der Menschen mit und ohne Behinderung arbeiten. In dem nicht kommerziellen Betrieb werden Milchprodukte und Marmeladen hergestellt unter dem Einsatz innovativer Methoden, wie z.B. Klassische Musik und Massagerollen für die Kühe während des Melkens.
Während des Aufenthaltes in Spanien haben die Jugendlichen
aus dem Kreis Gütersloh in Gastfamilien in kleinen Städten in und um Sant
Celoni in der Nähe von Barcelona am Fuße des landschaftliches wunderschönen
Gebirges Montseny verbracht und dort die Gelegenheit bekommen, tolle Einblicke
in den authentischen Familienalltag, die Traditionen und die Essgewohnheiten
der Katalanen zu bekommen und natürlich die Gelegenheit, sich von der
herzlichen Gastfreundschaft der Katalanen selbst zu überzeugen.
Als Zeichen der Freundschaft und auch als Ausgleich des ökologischen Fußabdrucks haben die Jugendlichen gemeinsam mit den Gastfamilien einen Baum und verschiedene Blumen im Garten der Schule Institut Baix Montseny gepflanzt. Die Jugendlichen möchten aktuell in Zeiten von Fridays For Future natürlich insbesondere im Bereich des Umwelt- und Klimaschutzes Verantwortung übernehmen und haben gemerkt, dass das Wissen über einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen in den beiden Ländern derzeit noch sehr unterschiedlich ist.
Erstmals absolvieren Schüler der Anne-Frank-Gesamtschule ein
Auslandspraktikum
Gütersloh (gpr). Nicht nur für die
Schüler eine ganz neue Erfahrung, auch für die Anne-Frank-Gesamtschule: Zum
ersten Mal waren jetzt zwei Oberstufenschüler für ein Praktikum im europäischen
Ausland. Mit Unterstützung durch die Europäische Praktikumsbörse, ein Projekt
der Stadt Gütersloh, und durch eine Förderung der Osthushenrich-Stiftung
absolvierten Celine Waschke und Finn Auf der Heide von der
Anne-Frank-Gesamtschule ihre Berufsorientierungspraktika im englischen Preston
beziehungsweise in Grudziądz (Graudenz) in Polen.
Für Celine
Waschke und Finn Auf der Heide stand schnell fest: Das Praktikum im Rahmen der
Berufsorientierung der Q1-Stufe sollte ihnen nicht nur zur beruflichen
Erfahrung verhelfen, sondern ihnen auch Einblicke in eine andere Kultur
ermöglichen. So entschieden sich die beiden Oberstufenschüler dazu, für eine
Woche im Oktober im Ausland zu arbeiten. Für Celine Waschke ging es ins
englische Preston: Kundenbetreuung im Kontaktcenter, Kommissionieren in der
Lagerlogistik und Beratung im Direktverkauf – das Praktikum bot ihr viel
Abwechslung. Nicht nur am Schreibtisch, sondern aktiv mittendrin im
mittelständischen Unternehmen für Ersatzteile, ergaben sich für die Gütersloher
Schülerin ganz besondere Erfahrungen. Und auch im persönlichen Austausch mit
den Kollegen konnte Celine Waschke viel über Land und Leute lernen. Dabei war
der Gütersloherin die Stadt Preston nicht unbekannt, denn ihre Mutter kommt
gebürtig dort her. Für ihre berufliche Zukunft kann Celine einiges aus ihrem
Praktikum für sich mitnehmen. Sie möchte einen Job, bei dem sie nicht nur am
Schreibtisch sitzt: „Mir hat die Abwechslung während des Praktikums gefallen“,
sagt sie.
Mitschüler Finn
Auf der Heide wechselte in seinem Praktikum von der Schülerperspektive in die
Lehrerrolle. Am 3. Lyzeum Johannes Paul II, einer weiterführende Schule in der
Gütersloher Partnerstadt Grudziądz, lernte er als Aushilfslehrer das polnische
Schulsystem kennen. Im Deutsch- und im Englischunterricht half er beim
Korrigieren von Tests und Hausaufgaben, unterstützte bei Grammatikübungen und
durfte sogar eigenen Unterricht erteilen. Einige der Schüler und Lehrer kannte
Finn Auf der Heide bereits durch zwei Schüleraustausche zwischen der
Anne-Frank-Schule und ihrer polnischen Partnerschule. So wohnte er wieder bei
seiner ehemaligen Gastfamilie und konnte die bestehenden Kontakte und
Freundschaften vertiefen. Auch die polnische Sprachbarriere war kein Problem:
„Wenn es mit Deutsch und Englisch nicht geklappt hat, haben wir andere Wege der
Kommunikation gefunden“, erklärt er. Ob in Richtung Lehramtsstudium gehen will,
da ist er sich noch nicht sicher, aber das Praktikum hat ihm einen guten ersten
Eindruck vermittelt. Und zunächst steht für ihn und Celina Waschke im nächsten
Schuljahr die Vorbereitung auf das Abitur an.
Celine Waschke und Finn auf der Heide
Auch Schulleiter Jan Rüter zeigte sich begeistert von dem mutigen Schritt der beiden Schüler, Berufserfahrung im Ausland zu sammeln. „Da wir uns aktuell im Zertifizierungsverfahren zur Europaschule befinden, freuen wir uns sehr über die tolle Kooperation und die Förderung durch die Stadt Gütersloh und die Osthushenrich-Stiftung“, so Rüter. „Wir als Schule unterstützen es und freuen uns, wenn sich künftig weitere Schüler für ein Praktikum im Ausland entscheiden.“
Weitere Informationen für die Teilnahme an der Europäischen Praktikumsbörse sowie zur Förderung von Gruppenreisen unter dem Motto „Übergang Schule-Beruf” in Güterslohs Partnerstädte gibt es unter: www.guetersloh.de
Freuen sich über eine gelungene Premiere der ersten Auslandspraktika: (v.l.) Jörg Möllenbrock (Projektleiter „Europäische Praktikumsbörse“, Stadt Gütersloh), Celine Waschke, Beate Hinrichs (Sprachenkoordinatorin, Anne-Frank-Gesamtschule), Finn Auf der Heide und Jan Rüter (Schulleiter der Anne-Frank-Gesamtschule).
Text: Isabel Rüschoff, Stadt Gütersloh, Fachbereich Zentrale Öffentlichkeitsarbeit
Vielen
ist sicher bekannt, dass die SchülerInnen unserer Schule im Jahrgang 9 ein
dreiwöchiges Praktikum absolvieren, manche von euch wissen aber vielleicht
nicht, dass ein weiteres Praktikum für
die ZwölftklässlerInnen Pflicht ist. Dieses liegt meistens eine Woche vor den
Herbstferien, sodass die Möglichkeit besteht, den Aufenthalt in die Ferienzeit
hinein zu verlängern.
Das
Praktikum allein ist für die meisten schon eine aufregende Erfahrung, da sie in
eine neue Umgebung kommen, mit völlig neuen Leuten zusammenarbeiten und eine
neue Situation kennenlernen. Wenn jedoch noch dazu kommt, dass das gewohnte Zuhause
Kilometer weit entfernt liegt und man in ein anderes europäisches Land reist, wird
aus einem gewöhnlichen Schulbetriebspraktikum ein kleines Abenteuer.
In
solch ein kleines Abenteuer haben sich vier SchülerInnen des diesjährigen
zwölften Jahrgangs gestürzt, zu denen auch ich gehörte. Zwei von uns erhielten
hierbei die Unterstützung durch die Osthushenrich-Stiftung, die die Fahrtkosten
bezahlt hat.
In
dem folgenden Interview möchten wir euch unseren ganz Individuellen Erlebnissen
und Eindrücke nahebringen.
Wo
bist du gewesen und in welchem Bereich hast du dein Praktikum absolviert?
Celine: Ich war in Preston, das
ist in England, und zwar bei der Firma Direct Heating Spares, einer Firma für
Ersatzteile, zum Beispiel von Heizkesseln oder Duschen. Tätig war ich in
verschiedenen Bereichen, wie zum Beispiel in der IT, im Call Centre, im
Wareneingang, im Lager usw.
Finn: Ich war in „Graudenz”, der polnischen Partnerstadt Güterslohs und habe dort als Lehrer an unserer Partnerschule gearbeitet, die ich schon durch den Schüleraustausch kannte.
Finn auf der Heide als “Lehrer” in Polen.
Lisa: Ich war zusammen mit Anna in
Dänemark. Dort haben wir auf einem kleinen Reiterhof gearbeitet.
Anna: Der Ort, an dem wir waren, hieß
Hvide Sande und wir haben in den Bereichen Pferdewirtschaft und Touristik
gearbeitet. Den Hof kenne ich schon sehr lange und bin auch schon oft da
gewesen.
Welche
Aufgaben hast du übernommen?
Celine: Bei den Bürotätigkeiten
durfte ich nur zuschauen beziehungsweise bei den Anrufen zuhören und im Lager
durfte ich dann alles Mögliche machen, wie zum Beispiel den Wareneingang
kontrollieren, also zuschauen, ob alles da ist, die Papiere für den weiteren Verlauf
drucken oder die Produkte etikettieren. Außerdem musste ich auch durch das gesamte
Lager laufen und Produkte „einsammeln”. Das sind allerdings nur einige der
vielen Aufgaben, die ich hatte.
Finn: Ich habe den Lehrern dabei
geholfen, ihren Unterricht zu gestalten, mit den SchülerInnen Deutsch geredet,
aber auch eigene Deutschstunde gestaltet, zum Beispiel durch Vorträge über
meinen Aufenthalt in Argentinien.
Lisa und Anna: Wir haben uns um
das Füttern der Pferde und der restlichen Tiere gekümmert, haben sauber gemacht,
Reitstunden gegeben und sind bei Strandausflügen vorgeritten.
Freiheit,
Demokratie und Menschenrechte – Inwieweit werden diese Werte in dem Land
umgesetzt, in dem du warst?
Celine: Ich kann natürlich nicht
für das ganze Land sprechen, aber in dem Betrieb, in dem ich war, wurden alle
gleich behandelt, egal, ob jemand im Büro oder im Lager arbeitet. Jeder hat
jeden akzeptiert und auch der Chef hat sich nicht so aufgeführt, wie man es
sich manchmal vorstellt. Alle konnten sagen, wenn sie ein Problem hatten,
solange es sich um berufliche Belange handelte. Und in England selbst habe ich
mich sehr frei gefühlt.
Finn: Soweit ich es mitbekommen
habe, wurden diese Werte gut umgesetzt, aber man müsste sich länger in Polen
aufhalten, um eine vollständige Antwort auf die Frage geben zu können. Aufgefallen
ist mir aber, wie gastfreundlich die Polen sind, was dazu geführt hat, dass ich
mich nie fremd oder als nicht willkommen gefühlt habe. Alles schien mir von der
ersten Sekunde an sehr vertraut.
Lisa: Ich war zum ersten Mal in
Dänemark und da wir sehr lange Arbeitszeiten hatten, war ich fast immer auf dem
Hof und hatte nur wenig Zeit, das Land kennenzulernen.
Anna: Da ich schon häufiger in Dänemark war, habe ich das Land etwas besser kennengelernt.
Ich würde sagen, dass die Werte gut umgesetzt werden. Vor allem die Freiheit
ist in Dänemark sehr wichtig. Zwar ist es schwer zu beschreiben, wie sie direkt
umgesetzt wird, aber jedes Mal, wenn ich nach Dänemark komme, habe ich
ebenfalls dieses Gefühl von Freiheit, von dem mein Chef auch schon oft
gesprochen hat. Auffällig ist auch, dass die Dänen ausgesprochen tolerant sind.
Die große Bedeutung der Freiheit ist
wahrscheinlich auch der Grund, für einen weiteren Wert, der außerhalb
Skandinaviens noch wenig bekannt ist. Er wird als “hygge” bezeichnet und lässt
sich schwer übersetzen, beschreibt jedoch treffend das Land, die Menschen und
deren Lebensweise. Die deutsche Übersetzung des entsprechenden Adjektivs ist
vielleicht “gut”, “gemütlich” oder
“nett”. Jedoch wird diese Übersetzung dem Begriff nicht gerecht, da sich eigentlich
viel mehr hinter ihm verbirgt, was sich jedoch nicht erklären, sondern nur
selbst erleben lässt. Fakt ist, man fühlt sich in diesem Land einfach nur wohl.
Hast
du landesspezifische Rituale oder Traditionen kennengelernt?
Celine: Ich habe schon des Öfteren
gehört, dass die Engländer viel Tee trinken würden und das kann ich definitiv
unterschreiben. Die Mitarbeiter trinken den ganzen Tag Tee und Kaffee und ich
glaube, ich habe in der Woche mehr Tee getrunken als in meinem ganzen Leben.
Finn: Ich hatte leider keine
Möglichkeit, an Traditionen, die ausschließlich in Polen praktiziert werden, teilzunehmen.
Ich habe aber gehört, dass religiöse Feste von großer Bedeutung sind. Besonders
Weihnachten wird in dem katholisch geprägten Polen sehr aufwändig gefeiert. An
Heiligabend werden zwölf Gerichte serviert, allerdings aus einer alten
Tradition heraus alle ohne Fleisch.
Lisa: An den Wochenenden gab es mittags
immer selbstgebrannten Schnaps und es war sehr familiär, da alle Mahlzeiten
immer zusammen mit allen menschlichen Bewohnern des Hofes eingenommen wurden.
Können
wir Deutschen von den Menschen in deinem Gastgeberland etwas lernen?
Celine: Definitiv. Ich konnte
nicht glauben, wie offen die Menschen in meinem Betrieb nach nur wenigen
Sekunden waren. Außerdem hatte ich überhaupt keine Probleme, lustige Gespräche
führen, was mir normalerweise sehr schwer fällt. Ich habe dort auch Leute
kennengelernt, mit denen ich noch in Kontakt stehe. Da ich mein dreiwöchiges Praktikum
in der neunten Klasse auch im Büro und Lager absolviert habe und es deswegen
vergleichen kann, weiß ich, dass die Kontaktaufnahme in Deutschland viel
einfacher ist.
Anna: Die Dänen sind immer sehr
offen und sehr entspannt. Außerdem hatte man mit ihnen immer etwas zu lachen,
trotz mancher Verständigungsprobleme. Davon könnten wir Deutschen uns ruhig
etwas abschauen.
„Schülerinnen oder Schüler der Anne-Frank-Schule in Gütersloh haben an dem Projektkurs “Erinnern für die Zukunft” teilgenommen. Dazu gehörte auch ein Besuch im ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz. Ihre Erlebnisse fassen sie in einer Radiosendung zusammen. Dabei geben sie auch geschichtliche Hintergrundinformationen zum Nationalsozialismus und seinen Folgen für die jüdische Bevölkerung. Auch Zeitzeugen-Berichte von ehemaligen Auschwitz-Häftlingen sind Teil der Sendung.“ (NRWision)
Machen gemeinsam Radio (v.l.): Dr. Elmar Schnücker, stellvertretender Leiter VHS Gütersloh, Julia Kroneberger, Dr. Birgit Osterwald, Leiterin VHS Gütersloh, Usman Yattara, Jörg Witteborg, Leiter Anne-Frank-Gesamtschule, Michael Schüthuth, Projektlehrer und Karina Stepurko.
Moderationen, Interviews, Musik – aus diesen Einzelteilen formen Schülerinnen und Schüler der Anne-Frank-Gesamtschule eine Radiosendung. Das Ziel der Sendung: Die Studienfahrt in das Konzentrationslager Auschwitz dokumentieren und die Erfahrungen der Schüler wiedergeben. Einmal die Woche, jeden Donnerstagnachmittag, treffen sich 26 Schülerinnen und Schüler der Anne-Frank-Gesamtschule, um an dem Projekt „Erinnern für die Zukunft“ zu arbeiten. Gut zwei Stunden Sendung wollen sie produzieren. „Zu Beginn steht aber erstmal ganz viel Recherchearbeit an“, erklärt Michael Schüthuth, Koordinator für Gesellschaftswissenschaften und Projektleiter. Über Expertengruppen zu Unterthemen wie dem Mädchenorchester, den Sonderkommandos oder den noch lebenden Zeitzeugen, nähern sich die Schüler inhaltlich dem nur kaum zu fassenden Thema Auschwitz.
„Wir werden einen
Laptop samt Schnittprogramm und natürlich einige Aufnahmegeräte mit nach Polen
nehmen“, sagt Usman Yattara. Nicht nur während der Fahrt, sondern auch jeden
Donnerstag kümmert sich Usman mit seiner Expertengruppe um die technischen
Abläufe. Die Mikrofone müssen angeschlossen werden, die Aufnahmegeräte
einwandfrei laufen und die Pegler hochgefahren sein. Die Technik für das
Projekt stellt die Volkshochschule Gütersloh. Anne-Frank-Gesamtschule und
Volkshochschule haben im Sommer diesen Jahres eine Bildungspartnerschaft
gestartet und seitdem bereits zahlreiche und ganz vielfältige Projekte
gemeinsam durchgeführt. Für das gemeinsame Radioprojekt hat die Volkshochschule
nicht nur neueste Aufnahme- und Wiedergabetechnik beigesteuert. Manfred Nöger,
Medientrainer an der Volkshochschule, unterstützt die Schüler zudem bei ihrem
Projekt. „Es geht natürlich zum einen darum, die Geräte technisch nutzen zu
können, aber eben auch darum zu wissen, wie man ein Interview führt und wie man
es in eine Sendung einbaut. Manfred Nöger bringt uns bei beiden Aspekten
richtig voran“, sagt Schüthuth.
Einen genauen Plan für die Sendung gibt es noch nicht. „Wir glauben, dass der Besuch in Auschwitz den roten Faden vorgeben wird. Wir wollen nicht im Vorfeld zu viel festlegen, sondern die Stimmung vor Ort auf die Schüler wirken lassen und sie entscheiden dann, was in die Sendung soll“, sagt Schüthuth. Ende Januar steht die Fahrt nach Polen an. Im Gepäck sind dann nicht nur Aufnahmegeräte und Schnittprogramme, sondern auch Gesprächs- und Interviewtechniken. Fertig sein soll die Radiosendung dann Ende Mai. Genau genommen werden es sogar zwei Sendungen. „Wir werden mit zwei Sendungen á 52 Minuten im Bürgerfunk auf Sendung gehen“, sagt Projektleiter Schüthuth. Für die Schülerinnen und Schüler des 12. Jahrgangs ist die Arbeit mit dem Mikrofon und der Tonschere neu und spannend. „Es macht total Spaß, weil es für uns natürlich mal etwas anderes ist. Das motiviert uns. Wir wollen eine richtig gute Sendung machen“, sagt Schülerin Julia Kroneberger. Dr. Birgit Osterwald, Leiterin der Volkshochschule Gütersloh, zeigt sich begeistert von dem Engagement der Schüler: „Ich finde es klasse, dass ihr euch diesem schwierigen und wichtigen Thema mit diesem Projekt widmet – und das in den Stunden nach der Schule.“ Die Begeisterung der Schüler für das Projekt zeige, dass die Bildungspartnerschaft „eine sehr gute und erfolgreiche Sache“ sei, so Osterwald. Der Radiobeitrag aus Auschwitz wird nicht nur ‚live‘ im Bürgerfunk zu hören sein. Er soll zudem als Podcast online und auf Abruf verfügbar sein.
Am Montagabend, den 09.09.2019, bekam die Anne-Frank-Gesamtschule den erwarteten Besuch aus dem schönen Graudenz in Polen. Die deutschen Schüler/innen hatten ihre Gäste bereits erwartet und sich auf diese gefreut, denn das erste Treffen fand bereits im Juli des Jahres 2019 statt. Das Wiedersehen war rührend und danach ging es zunächst in die Gastfamilien, um dort den Abend ausklingen zu lassen. In den nächsten Tagen gab es für unsere kleine Gruppe von 23 Schüler/innen und vier Lehrern ganz schön viel Spannendes zu tun. Neben gemeinsamen Baseballspielen, sportlichen Aktivitäten und dem Besuch der DASA in Dortmund, stand noch das Schwimmen in der Welle auf dem Programm. Kommuniziert wurde so, wie es gerade möglich war. Mal versuchte man sich auf Englisch, mal auf Deutsch oder die Schüler/innen halfen sich gegenseitig beim Übersetzen. Obwohl nicht jeder polnische Schüler/in Deutsch konnte und nicht jeder deutsche Schüler/in Polnisch, war das kein Hindernis auf dem Weg zu neuen Freundschaften. Am Ende des Besuches hatten sich die jungen Teilnehmer einzelne Wörter und Sätze in der jeweils anderen Sprache beigebracht.
Schließlich kam der Abschied und wie bereits im Juli flossen auch diesmal Tränen, denn neu gewonnene Freunde mussten verabschiedet werden. Damit das auch gewürdigt werden konnte, wurde ein Abschlussgrillen veranstaltet. Dabei hatte man noch einige Gelegenheiten miteinander zu sprechen und sich zu verabschieden. Am nächsten Morgen brachte ein kleiner, gemütlicher Bus unseren Besuch wieder in die Heimat zurück. Doch trotz der Distanz bleiben die neuen Verbindungen bestehen.
Text und Fotos: PetA
Förderung des deutsch-polnischen Austausches an der Anne-Frank-Gesamtschule
Ein schöner und bereichernder Austausch der Gütersloher Anne-Frank-Gesamtschule und dem III. Llyceum Ogólnokształcące im Jana Pawła II in Graudenz, Polen. Die Verbindung zu Graudenz besteht bereits seit dem Jahr 1995 und wurde zunehmend zu einem Austausch ausgebaut. Dieser wäre jedoch zum Teil nicht möglich, wenn das Programm nicht von dem Deutsch-Polnischen Jugendwerk (DPJW) unterstützt werden würde. Seit diesem Jahr danken wir auch der Stadt Gütersloh, die durch ihre Unterstützung zum Gelingen der Fahrt beigetragen hat.