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Romfahrt 2016

Seit 2009 fahren die Lateinkurse der Jahrgangsstufen 11 und 12 regelmäßig nach Rom, – in diesem Jahr zum fünften Male. Vom 2. Bis zum 7. Juli war es in diesem Jahr wieder so weit: 22 Schüler hatten für fünf Tage außerschulischen Unterricht im ehemaligen Zentrum der antiken Welt. Aber neben den zumeist ruinösen Überresten römischer Vergangenheit glänzte auch das barocke Rom und erdrückten seine Probleme als Groß- und Hauptstadt im 21. Jahrhundert.

„Denn die Stadt stieg immer deutlicher und prächtiger vor mir herauf, und die hohen Burgen und Tore und goldenen Kuppeln glänzten so herrlich im hellen Mondschein, als ständen wirklich die Engel in goldenen Gewändern auf den Zinnen und sängen durch die stille Nacht herüber. So zog ich denn endlich, erst an kleinen Häusern vorbei, dann durch ein prächtiges Tor in die berühmte Stadt Rom hinein,“ lässt v. Eichendorff seinen ich-erzählenden Taugenichts berichten, – und durch das nämliche Tor zog die AFS-Gruppe und betrachtete gleich dem Wanderer vor gut 200 Jahren staunend die piazza del popolo, blickte schnurgraden den corso entlang, erblickte in der Ferne an der piazza Venezia das monumentale, beeindruckende, zugleich und auch hässliche Denkmal zur Erinnerung an die geglückte Einigungspolitik der italienischen Nationalbewegung im 19. Jh. und stand vor dem ersten der ach so vielen, mit viel Kunstsinn geschaffenen Brunnen: Jeder für sich Wasserquelle und Wissensquelle als mythologisch-allegorischer Unterrichtsstoff. Viel wichtiger waren aber bei Temperaturen von um die 36 Grad die Fontanelle: Öffentliche, kostenfreie Wasserbrunnen von ausgezeichneter Qualität und genau passender Temperatur, ein Versorgungsnetz, das bereits in römisch-republikanischer Zeit per Gesetz geschaffen war, – und das Gesetz gilt unverändert. Man muss schon wenigstens Tourist sein, kauft man gegen Geld plastikverpacktes Wasser.

Das Colosseum, die Kaiserforen, die Traianssäule, die ara pacis des Augustus und andere alte Bekannte aus dem Lehrbuch mussten natürlich besucht werden, ebenso wie S. Pietro (nebst Kuppelrundblick), San Paolo, der Trevi-Brunnen, die Piazza Navona usw., – das touristische Grundprogramm eben, – und von der Augustuszeit bis heute benutzt (wenn auch um seine Kupferbedachung um San Pietros willen beraubt): das Pantheon, ursprünglich ein Gemeinschaftstempel für alle (auch die eventuell nicht bekannten) Götter, dann christliche Kirche und heute Grablege um Italien verdienter Persönlichkeiten. Daneben setzte das Programm aber auch (tlw. freiwillige) Akzente, neben und abseits des touristischen Pflichtprogramms: der Friedhof der Unkatholischen mit dem Grab des Goethe Sohns schuf viele Bezüge zum Deutsch-Unterricht, der palazzo Altemps führte in die Ikonographie der antiken Mythologie ein, der palazzo Spada schuf die Verbindung zum Kunstunterricht (von den musei Vaticani gar nicht erst zu reden) und, und, und … Und immer wieder diese lateinischen Widmungsinschriften, deren (unterrichtlich unbedingt nötige) Übersetzung den eiligen Schritt der Bildungsdurstigen so gräßlich hemmte.

Viel gäbe es noch zu berichten, über das Frühstück der ersten und zweiten Klasse, über das Camping Roma an der via Aurelia, über leere und überfüllte öffentliche Verkehrsmittel (nicht nur in Rom), über defekte Flugmaschinen, über …, über …, aber das alles gehört in keinen offiziellen Bericht für eine öffentliche Hausseite. Nur so viel: Es gab keine Zwischenfälle, keine Unfälle, keine unschönen Vorfälle, es gab nur eine sehr lobenswerte soziale Kompetenz der ganzen Gruppe.

64 Abiturienten entlassen – nach 13 Jahren in der Kammer des Schreckens

Man mag das Wetter am Nachmittag des Freitags als Sinnbild verstehen: Heftige Regenschauer, Wolken, – und als die Abiturzeugnisse verteilt wurden: Strahlender Sonnenschein. So mag es auch vielen, wohl allen, die nun als Abiturienten entlassen wurden, im Laufe der letzten knapp drei Jahre ergangen sein: Regen und Sonne, Ruhe und Sturm

64 Schüler der AFS erhielten am 17. Juni 2016 ihr Abschlusszeugnis: Das Attest der unbeschränkten Hochschulfähigkeit. Insgesamt hat die AFS in den 30 Jahren ihres Bestehens nun 1095 Abiturienten entlassen; dieses Jahr mit der Nummer 1074 ihre bisher beste Schülerin: Charlotte Poppa mit einem Durchschnitt von 1,1. Aber noch weitere vier konnten die magische „1“ vor dem Komma, sie soll und darf nicht überbetont werden, in diesem Jahr erreichen. 12,5% der Absolventen war übrigens am Ende der Klasse 4 eine Hauptschulempfehlung gegeben worden.

Als Jahrgangsbeste erhielten verdiente Auszeichnungen: Charlotte Poppa und Leon Glitt. Als beste Philosophiestudentin zeichnete die Deutsche Gesellschaft für Philosophie Lina Reichel aus und Charlotte Poppa erhielt den Preis für die beste Mathematikerin. Theofanis Gougoussis vielfältiges soziales Engagement innerhalb und außerhalb der Schule, sein Bemühen um Ausgleich und Gerechtigkeit fand seine Würdigung durch die Verleihung des Social Award der Volksbank Bielefeld-Gütersloh.

Traditionsgemäß begleitete die hauseigene Big Band unter Leitung von Gudrun Pollmeier die Feier mit ihren bekannten, bravourös dargebotenen, zugleich wohl auch mit Augenzwinkern ausgesuchten Stücken: „Eye oft the tiger“ wird mancher auf manche Schulstunde bezogen haben, bei „I’ll be there“ dachte wohl manche „Nein, ich bin dann `mal weg.“, „viva la vida“ dürfte das Motto der nächsten Tage sein und das schließende „Good time“ war sicherlich auch ein Wunsch der Band an die Abiturientia. Aber auch der Jahrgang stellte musikalisches Können unter Beweis: Sophia Wilhalm und Kathi Eltner sangen, Jan v. Salzen und Ina Hildebrandt brillierten am Klavier (das ein Flügel ist).

Dennoch standen die Wortbeiträge im Mittelpunkt, ganz nach dem Motto: Nur der Redner kann die Rede langweilig machen, – und davon konnte nun keine Rede sein. Agnes Carstens griff für die Eltern das Motto auf, bezog sich auf eingespielte Szenen des Pottercyklus und münzte sie um: „Und wenn dann die Dementoren der wirklichen Welt euch bedrängen, so werdet ihr widerstehen.“ oder „Welche Schüler hätten nicht gerne mal einen Lehrer mit dem Riddikulus-Zauber belegt und ihn damit in etwas Nettes verwandelt?“ Und am Schluss: „Im Namen aller Eltern gratulieren wir Euch von Herzen zu Eurem Abitur. Wir sind richtig, richtig stolz auf Euch. Ihr seid ein wirklich zauberhafter Jahrgang.“

Auch die Schüler nahmen das Motto auf: „After all this time“ erinnerten sich Natalie Chamoun, Jakob Dilmenc und Gulperi Gayip als Squibs der verflossenen Zeiten in der nur kurzen gymnasialen Oberstufe, gedachten so mancher Lustigkeiten, die nur Insider verstehen konnten und zeigten offensichtlich, dass ihnen (und der Stufe) die Zeit mehr als nur harte Arbeit gebracht hatte: Freundschaften, Erlebnisse, Erfahrungen für’s Leben, aber auch Spaß.

Ebenso fühlten sich die Jahrgangsleiter dem Motto verpflichtet: Dr. Bernward Fahlbusch und Wiebke Kißner traten als Hagrid und Minerva McGonagall auf: An sich schon eine Parodie, die dann von Ziegen, Telefoninozauber, Demenzoren, Mugglekunde (Sozialwissenschaften), WMB (Weib mit Besen) und anderem aus der Kammer des Schreckens handelte. Sie spendeten Lob: „Ihr wart überdurchschnittlich lieb und toll und habt uns ungemein bereichert. … Und dann eine wirklich ausnahmslos lustige und gesittete und einfallsreiche und mit großer Mühe inszenierte Zauberwoche, die kommenden Generationen Maßstäbe setzt, ja setzen muss.“, aber sie appellierten auch, „dass Ihr in der gefährlichen Mugglewelt einen geraden Weg zu fliegen gelernt habt und immer an unseren Ehrenkodex denkt: Schule gegen Rassismus, Schule mit Toleranz.“ Und konnten es (beide Deutschlehrer) nicht lassen, Goethe zu imitieren:

„Jetzt nenne ich das Kind beim rechten Namen, die vielen, die hier in der Schule lernten, sie lernten viel und viel ertrugen sie, der weisheit näher kamen sie, erlebten, was Mühe, Schweiß und Gruppenarbeit heißt, wie klein der Lohn für größte Mühen häufig ist. Doch jetzt ist aller Mühen Lohn gar groß: Das Zeugnis nun mag mit der Schule Euch versöhnen. Doch denkt daran, ein Zeugnis ist ja nur Papier: Es zählt der Mensch, es zählt die menschlichkeit.“

Oberstufenleiterin Marita Kappler stellte das soziale Lernen in den Mittelpunkt ihrer Glückwunschrede; auch sie fand anerkennende Worte für Engagement, Einsatzbereitschaft des und Atmosphäre im Jahrgang und wünschte allen Glück und Erfolg im weiteren Lebensweg.

Und so klang die Feier mit Umtrunk und Imbiss aus: When shall we see again?

Das Abiturzeugnis erhielten:

Vivien Abraham, Michelle Akdil, Luisa Asatryan, Diana Avramenko, Anna-Lena Balk, Saskia Biermann, Lareen Bredenbröker, Adrian Cakaj, Jasmine Calvente Heine, Anna-Lena Carstens, Natalie Chamoun, Pia Diekotto, David Dirkorte, Christina Dowey, Jelka Dreier, Melina Drücker, Gianluca Eiwell, Viktoria Fast, Julia Feidelheimer, Luisa Feuerborn, Gulperi Gayip, Leon Glitt, Eva Globisch, Christina Gross, Gina Hanneken, Albiona Hasani, Öznur Hatilcik, Ann-Christin Heinze, Ina Hildebrandt, Nadine Hofmann, Michela Holzheimer, Inka Hübner, Maike Irrgang, Sven Jaenke, Leila Kaeß, Rebecca Kästel, Neda Khalili, Dennis Kokott, Marco Kornek, Yannis Lahrmann, Svende Petertonkoker, Anna Pohl, Charlotte Poppa, Katharina Rehkemper, Lina Reichel, Paula Reilmann, Laura Schöning, Linda Schulz, Sarah Sehring, Denis Slotta, Fabio Starp, Ruqia Sultani, Sajad Sultani, Alina Tegelbeckers, Server Tepebasi, Justin Thiele, Gayane Tsaturyan, Mona Voigt, Jan von Salzen, Melina Voß, Jessica Weninger, Paulina Westbeld, Lena-Marie Wiehe, Sophia Wilhalm
Photographien: Dr. Sebastian Schmeding

179 Schüler des Jahrgangs 10 entlassen

Am Freitag begann für 179 junge Menschen beginnt ein neuer Lebensabschnitt: Die AFS entließ ihren 10. Jahrgang. 76 Schüler (= 42,45%) erreichten den Qualifikationsvermerk und werden ihre Ausbildung in der gymnasialen Oberstufe der AFS fortsetzen. Stellv. Bürgermeister Matthias Trepper, Abteilungsleiterin Dorothea Temme, Schulleiter Jörg Witteborg und Elternvertreter Uwe Linnhoff gratulierten, zeigten sich erfreut, dass durchweg die Abschlussleistungen die Grundschulprognosen übertrafen und riefen dazu auf, auch weiterhin respektvoll, tolerant und hilfsbereit zu bleiben und niemals zu vergessen: „Never stop learning.“

Traditionsgemäß wurde die Feier von Darbietungen der hauseigenen Big Band unter Leitung von Gudrun Pollmeier umrahmt, ergänzt durch zwei Auftritte des neuen Schulchors „Young Voices“ unter Leitung von Felix Janssen-Müller, aber auch die Schüler selber trugen zum Gelingen bei. Rahel Engels und Christian Harthun (aus der 10 D) nahmen Kollegium, Schüler und Gäste an die Hand und führten durch ein kurzweiliges Programm, dessen teilweise selbstironisch-amüsante und mit viel Einfallsreichtum erstellte Einlagen ihren verdienten Beifall erhielten.

Abteilungsleiterin Dorothee Temme betonte in ihrer Rede v.a. die großen Entwicklungen im sozialen Lernen und und in den schulischen Leistungen, die sich auch in der großen Qualität der Abschlüsse zeige. Sie, wie alle Redner, hob aber auch den Anteil des Kollegiums und v.a. der Eltern hervor, wie auch Uwe Linnhoff das Mitfiebern und auch den Stolz der Eltern betonte.

„Die Schule nie zu vergessen, sich wohl künftig ihrer sehnsüchtig zu erinnern, Rücksichtsnahme und Selbstvertrauen gelernt zu haben und dafür Danke zu sagen“, – so fasste Rahel Engel am Schluss die Schülersicht zusammen. Mit „Good Time“ von Owl City (2012) gab die Big Band der harmonisch-gelungenen Feier den passenden Abschluss.

Als jeweils Klassenbeste wurden geehrt und mit Büchergaben seitens des Schulvereins bedacht: Paula Hirsch (10 A), Johnny Long Le (10 B), Jannik Dotzki (10 C) Anna Robers (10 D), Jannik Rehkemper (10 E), Johannes Robers (10 F), Edin Saliu (BuS-Klasse). Anna Robers bekam für ihren 3. Platz im Landeswettbewerb Mathematik eine zusätzliche Auszeichnung. Der Social Award der Volksbanken für besonders soziales Engagement ging an Sebastian Hanemann für seinen Einsatz bei der Ausbildung der Schulsanitäter, im MHD und im THW.

(Aufnahme: Dr. Sebastian Schmeding)

Mein erstes Jahr in der AFS BIG BAND

Als ich nach 3 Jahren Bläserklasse die Möglichkeit hatte, in der Big Band musikalisch weiter zu machen, habe ich diese Chance sofort ergriffen. Am Anfang war es doch eine recht große Umstellung, die Big Band hat ein ganz anderes Niveau als unsere Bläserklassen. Doch schon nach ein paar Proben, als wir die ersten Namen unserer Mitmusiker gelernt hatten, fühlte man sich in der Gemeinschaft wohl.

Schnell kam auch schon unser erster Auftritt: der Tag der offenen Tür! Trotz der Nervosität davor (die sich zum Glück auch schnell legte) gab es einen tollen Auftritt. Es hat wirklich Spaß gemacht, und wir fühlten uns ein kleines bisschen älter. Wir Achtklässler waren stolz, als Mitglied der AFS Big Band zu spielen!

Kurz darauf ging es auch schon zu den 3 Probentagen in das Haus Neuland in Bielefeld. Es wurde viel geprobt, sowohl im Register (jede Instrumentengruppe für sich) als auch als ganze Band. Dennoch hatten wir noch genug Zeit um uns gegenseitig besser kennen zu lernen und ein oder zwei Fotos zu machen:

Nach den Probentagen war das Klima auch in den normalen Proben anders. Wir, die jüngsten, Neuen, konnten mehr Namen den Gesichtern zuordnen. Wir haben neue Freunde gefunden, nicht nur in unserem Register, mit dem wir sowieso mehr Zeit verbracht haben. Auch die anderen wurden immer bekannter für uns und wir fühlten uns immer wohler.

Als dann unser Jahreskonzert „AFS Kulturabend trifft AFS Big Band“ anstand, waren wir perfekt vorbereitet und hatten nicht nur Spaß beim Spielen, sondern auch beim Angucken der anderen Akteure. Und der Applaus hat jede Anstrengung belohnt! Der Auftritt war ein voller Erfolg und hat (natürlich) viel Spaß gemacht!!

Doch als Big Band der Schule spielen wir auch auf Veranstaltungen, von denen man sonst wahrscheinlich kaum Notiz genommen hätte. So spielten wir bei der Eröffnung der Fotoausstellung „Übe das Leben jetzt –Live Now. Kunst und Kultur in Palästina“ von Wolfgang Sréter.

Es war wirklich interessant, auch dadurch, dass ich ansonsten wahrscheinlich nicht hingegangen wäre. So oder so, egal ob spannend oder nicht, ein Geschenk gibt es immer: sei es der Applaus der Zuschauer oder aber die Süßigkeiten, die wir als kleines Dankeschön noch im Nachhinein bekommen haben.

Kurz vor dem Ende des Schuljahres kam erst die Abiturfeier und danach die Abschlussfeier des 10. Jahrganges. Beides war ein großer Erfolg, wobei auch wir bei dem Abschluss der 10 ein paar Mitglieder verabschieden mussten. Aber unsere Stücke kamen im gut besuchten Forum gut an, es gab viel Applaus!

 

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